Sprachförderung

Schmied attackiert jetzt Kurz

08.01.2013

Die Unterrichtsministerin ärgert sich über mediale Schnellschüsse von Kurz.

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© APA/HELMUT FOHRINGER
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Der Konflikt zwischen Unterrichtsministerin Claudia Schmied (S) und Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz (V) um die schulische Sprachförderung ist auch am Dienstag vor dem Ministerrat weitergegangen. Die Ressortchefin ärgerte sich darüber, dass Kurz mit seiner Forderung, Deutschkenntnisse als Voraussetzung für den Schuleintritt gesetzlich festzuschreiben, einen "medialen Schnellschuss" produziert habe. Ihr gehe es dagegen um ein "seriöses Konzept".

Geeignete Maßnahmen
Die Unterrichtsministerin betonte, dass man sich nun mit Experten zusammensetzen müsse, um geeignete Maßnahmen zu entwickeln. Konkret zu Kurz' Forderung gab Schmied zu bedenken, dass es Fachleute gebe, die meinten, mit Crash-Kursen sei den betroffenen Kindern nicht geholfen.

Wie ihr Konzept aussehen wird, konnte oder wollte Schmied vorerst nicht im Detail sagen. Sie glaubt aber, dass man mit differenzierten Lösungen arbeiten sollte. So könnte es etwa in Regionen mit wenigen Schülern mit Sprachproblemen sinnvoller sein, die Sprachförderung in den normalen Unterricht zu integrieren. Wo es mehr Schüler gebe, wäre es dagegen möglich, spezielle Kurse anzubieten.

Deutsch in der Vorschule
Kurz wiederum beharrte darauf, eine Gesetzesänderung durchzuführen, die Deutsch als Voraussetzung für den Schuleintritt bringt. Dass er von der ursprünglichen Vereinbarung, zunächst einmal Testregionen zu entwickeln, abgerückt ist, begründete der Staatssekretär damit, dass die Stadt Wien nun ja schon im Alleingang die Deutschpflicht festgeschrieben habe. Wenn die am meisten betroffenen Stadt nun seinem Modell folge, brauche es aus seiner Sicht keine Pilotprojekte mehr. Umsetzen will Kurz die Deutsch-Pflicht möglichst rasch. Er fände es sinnvoll, wenn schon im nächsten Schuljahr Maßnahmen umgesetzt werden könnten.

Was eine Gesetzesänderung anbelangt, äußerte sich auch Schmied nicht a priori ablehnend. Es könne schon sein, dass es nach Ausarbeitung eines Konzepts zu gesetzlichen Maßnahmen komme. Welche das sein könnten, sagte die Ministerin freilich nicht.

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