Während der Konflikt um die längere Unterrichtsverpflichtung langsam auf die Regierungsbank übergreift, verhandelt die Unterrichtsministerin heute noch einmal mit den Gewerkschaftern.
Massive Kritik an der "Solidarität von Finanzminister Josef Pröll (V) mit streikenden Lehrervertretern" übte am Mittwoch Unterrichtsministerin Claudia Schmied (S). Die Solidarität des schwarzen Vizekanzlers sei "unangebracht, unverständlich und massiv kontraproduktiv", meinte sie. Pröll stelle sich dadurch auf die Seite des Bildungsabbaus und verlasse den Boden des Regierungsprogramms.
1.000e Entlassungen drohen
"Es wäre blanker Zynismus und
politisches Kalkül, wenn das Budget von Finanzminister Josef Pröll knapp
gehalten wird und die notwendigen Strukturreformen von ÖVP-Obmann Josef
Pröll torpediert werden würden", erklärte Schmied.
Pröll kenne die Fakten: Wenn bei diesem Budget keine Strukturreformen umgesetzt werden, müssten Projekte wie kleinere Klassen, Deutschförderkurse und viele weitere Maßnahmen abgeschafft werden und dadurch Tausende Lehrer entlassen werden.
PISA-Boykott findet kaum statt
Der erste Test-Tag für die
internationale Bildungsvergleichsstudie PISA ist am Mittwoch praktisch ohne
Probleme über die Bühne gegangen. Trotz Boykott-Aufrufs der
Bundesschulvertretung und der ÖVP-nahen Schülerunion wurde laut
BIFIE-Direktor Günter Haider an 18 von insgesamt 19 Schulen "ganz
normal getestet".
Heute weiter verhandeln
Am Donnerstagnachmittag treffen Schmied
und die Lehrergewerkschafter ein weiteres Mal zu Verhandlungen zusammen.
Langsam drängt wirklich die Zeit. Am 21. April hält Pröll seine Budgetrede
im Parlament.