Schmied setzt den Lehrern Messer an

Seit Jahren wird über ein neues Dienst-und Besoldungsrecht für alle neu eintretenden Lehrer mit höheren Anfangsgehältern diskutiert. Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) will jetzt Nägel mit Köpfen machen. Sie fordert im ÖSTERREICH-Interview eine Entscheidung: "Will die Gewerkschaft? Ja oder nein?"

ÖSTERREICH: Wann gibt es die nächste Verhandlungsrunde?
Claudia Schmied: Wir müssen jetzt in der Regierung einen Zeitplan machen. Mit der Gewerkschaft gibt es noch keinen Termin. Mir ist wichtig, rasch zu klären, wie die Chancen für ein neues Dienst- und Besoldungsrecht stehen. Wir brauchen die Gespräche mit den Sozialpartnern. Das setzt aber auch den Willen voraus, zu einem Abschluss zu kommen. Will die Gewerkschaft? Ja oder nein?
ÖSTERREICH: Jüngst verlautete die Gewerkschaft, man brauche eigentlich nur höhere Gehälter.
Schmied: Das kann ich mir schwer vorstellen. Für die neue Schule brauchen wir auch ein komplett neues Dienstrecht.
ÖSTERREICH: Mit der ÖVP sind Sie schon einig?
Schmied: Es gab ja schon Vorarbeiten. Inhaltlich sind Finanzministerin Fekter, Beamtenministerin Heinisch-Hosek, ÖVP-Bildungssprecher Amon und ich uns sehr, eigentlich ganz einig.
ÖSTERREICH: Auch bei zwei Stunden Mehrarbeit für neu eintretende Lehrer?
Schmied: Auch das haben wir besprochen. Wir wollen das weiter fassen. Es geht hier um die Arbeitszeit insgesamt, nicht nur um die Unterrichtszeit. Lehrer haben ja heute sehr umfangreiche Aufgaben darüber hinaus zu bewältigen, vom Team-Teaching bis Schul-Management.
ÖSTERREICH: Sie wollen nicht nur ein gemeinsames Dienstrecht für alle Lehrer, sondern auch eine neue Lehrerausbildung. Wann?
Schmied: Experten sprechen von fünf bis zehn Jahren. Ein erster Schritt ist jetzt mit den drei neuen Master-Lehrgängen gelungen, die erstmals von den Pädagogischen Hochschulen im Verbund mit Universitäten angeboten werden können, wie z. B. Management für angehende Direktoren.