Schulverwaltung

Schmied sieht Faymann + Pröll gefordert

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Für die rote Bildungsministerin ist die Reform der Schulverwaltung eine "Herkules-Aufgabe", die der Fachminister allein nicht bewältigen könne.

Für SPÖ-Unterrichtsministerin Claudia Schmied hat die geplante Reform der Schulverwaltung "eine Dimension, wo auch die Regierungsspitze gefordert ist". Ein Fachminister alleine könne das nicht bewältigen, "da muss sich ein Team auf die Reise machen", das Thema brauche eine gemeinsame Kraftanstrengung aller, so Schmied am Freitag.

Alles hängt zusammen
Genauso wie ÖVP-Finanzminister Josef Pröll, der am Donnerstag in der ZiB2 von einer "ganzheitlichen" Verwaltungsreform gesprochen hatte, sieht auch Schmied die Reform der Schulverwaltung "im Kontext", etwa mit dem Finanzausgleich oder anderen Projekten der Regierung.

"Unzählige Gespräche"
Derzeit führe sie "unzählige Gespräche", über die sie die Spitze der Bundesregierung informieren werde. Dann müsse man die weitere Vorgangsweise gemeinsam beratschlagen. Parallel dazu werde in dem für die Verwaltungsreform eingesetzten Unterausschuss des parlamentarischen Verfassungsausschusses bis Dezember mit Experten, Schulpartnern, Vertretern der Länder, etc. diskutiert.

Jetzt die "größte Chance"
Bei den Knackpunkten der Reform, etwa Fragen des Dienstrechts oder der Lehrerausbildung, wollte sich Schmied zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht festlegen. Es sei jetzt aber die größte Chance dafür, weil in den nächsten Jahren so viele Lehrer in Pension gehen und ein neues Dienst- und Besoldungsrecht nur für neueintretende Lehrer gelten soll.

Mehr Zeit in der Klasse
Schmied betonte, "voll und ganz" hinter der Bundesposition für die Schulverwaltungsreform zu stehen. Darin vorgesehen ist eine Verwaltung auf zentraler Ebene, wobei das Schulwesen Bundessache werden, Bildungsdirektionen die bisherigen Landesschulräte ablösen und die Verantwortung der einzelnen Schulstandorte gestärkt werden soll. Ein einheitliches Bundesdienstrecht für Lehrer mit höheren Einstiegsgehältern, flacherer Gehaltskurve und einer höheren Lehrverpflichtung sowie eine neue Lehrerausbildung mit Eignungstests, Auswahlverfahren und eine verpflichtende Weiterbildung für alle Lehrer in der unterrichtsfreien Zeit sind weitere Eckpunkte der Reform.

"Herkules-Aufgabe"
Das sei eine "Herkules-Aufgabe, aber unverzichtbar". Ihr Ziel sei, dass Bildung "nicht zu einer Frage der Brieftasche werden darf". Es brauche die beste öffentliche Schule für die Kinder, und es gebe nicht mehr viel Zeit, Maßnahmen zu setzen. Die Anforderungen, die Eltern an das Schulsystem stellen würden, seien nur durch tiefgreifende Reformen realisierbar. Als Beispiel nannte Schmied die "rasant steigende Nachfrage nach ganztägigen Schulformen", die mit bestehenden Strukturen wie dem derzeitigen Dienst- und Besoldungssystem nicht befriedigt werden könne. Das sei für viele Eltern ein Motiv, ihre Kinder in die Privatschule zu schicken, aber es dürfe zu keinem "Auseinanderdriften der Gesellschaft in Arm und Reich" kommen. Den Eltern seien jedenfalls keine zusätzlichen Belastungen mehr zuzumuten, stellte sie unter Hinweis auf die von der Arbeiterkammer erhobenen Schulkosten fest.

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