Eine Arbeitsgruppe soll ab sofort die Lehrerausbildung reformieren. Künftig studieren auch alle Kindergärtner an der Universität.
Gemeinsam mit Unterrichtsministerin Claudia Schmied hat Wissenschaftsminister Johannes Hahn heute den Startschuss für die Neugestaltung der Lehrerausbildung gegeben. Ziel ist eine fundierte Basisausbildung auf akademischem Niveau mit aufbauenden Modulen, die unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Schultypen das Ausbildungssystem moderner, attraktiver und durchlässiger machen sollen.
Ergebnisse im Herbst
"Was muss eine Lehrerin bzw. ein Lehrer
heute können und wie können die fachliche und die pädagogische Ausbildung am
besten kombiniert werden?" Die Beantwortung unter anderem dieser Frage ist
nun Aufgabe der beauftragten Expertengruppe. Ihr gehören neben Fachleuten
von Universitäten und Pädagogischen Hochschulen auch Experten aus dem
Ausland an. Die Ergebnisse werden für diesen Herbst erwartet. Erste
Studierende könnten noch in dieser Legislaturperiode mit der neuen Form der
Ausbildung beginnen.
"Wir wollen die besten Köpfe für die Ausbildung unserer Kinder gewinnen und diesen Pädagogen die beste akademische Ausbildung anbieten. Diese Qualität gilt vom Kindergarten bis zu den Klassenzimmern in den Hauptschulen und AHS. Das ist eine notwendige Voraussetzung für die Zukunft des Wissens- und Wirtschaftsstandortes Österreich", formuliert Minister Hahn seine Ansprüche an die neue Ausbildung für Lehrerinnen und Lehrer.
Mehr Männer
Die verbesserten Karrierechancen sollen laut
Hahn den Beruf wieder attraktiver machen, vor allem für männliche
Interessenten. Nur etwa ein Viertel aller Lehramtsabsolvent/innen sind
derzeit Männer. Hahn: "Auch in diesem Bereich muss es uns ein Anliegen sein,
dass Frauen und Männer gleichmäßig vertreten sind". Vom
neuen Ausbildungsmodell erwartet sich Hahn künftig eine "vernünftige
Zusammenarbeit und Abstimmung" zwischen den Universitäten und den
Pädagogischen Hochschulen.
Was die Bologna-Architektur betrifft, so soll diese auch im Bereich der Lehrerausbildung zum Tragen kommen, wobei auch hier der Bachelor jedenfalls eine Berufsqualifizierung bedeuten wird. Genauso soll künftig der Lehrberuf für Menschen aus anderen Arbeitswelten offen stehen. Eine Studieneingangsphase soll in allen Fällen für das Erkennen von Neigungen für angehende Lehrerinnen und Lehrer und damit für die notwendige Orientierungshilfe für Interessent/innen sowie die angestrebte Qualität für die Kinder sorgen.