So wäre mehr Geld für Bildungsreformen übrig, die Lehrer beraten unterdessen über einen Streiktag in der zweiten Märzwoche.
SPÖ-Bildungsministerin Claudia Schmied nennt erstmals einen konkreten Betrag, den man durch die höhere Unterrichtsverpflichtung der Lehrer für Bildungsreformen übrig hätte: "Durch zwei Stunden mehr Unterricht in den Klassen könnten jährlich 381 Millionen Euro mehr in die Zukunft unserer Kinder investiert werden", sagt die Ministerin gegenüber der Tageszeitung ÖSTERREICH (Sonntagsausgabe). Die Mittel könnten für Projekte wie kleinere Klassen, Kleingruppenunterricht, bessere Tagesbetreuung und Deutschförderkurse verwendet werden, so Schmied.
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Alle Klassen der Pflichtschulen verkleinern
Bis zum Schuljahr
2010/11 will Schmied alle Klassen der Pflichtschulen verkleinern. Von dieser
Maßnahme würden rund 740.000 Schüler profitieren. Der Kleingruppenunterricht
in der 9. Schulstufe in Deutsch und Mathematik soll die Dropout-Quoten
senken. Diese Maßnahme erreiche rund 31.000 Schüler, rechnet Schmied vor.
Auch die Maßnahme "Tagesbetreuung neu", die ab Herbst 2009 an 200 Schulen
umgesetzt wird, benötige Geld: Statt bisher fünf Stunden pro Gruppe sollen
dann neun Stunden für Lernen, Kreativität und Bewegung zur Verfügung stehen.
Die Gruppengröße soll zehn Kinder umfassen.
Lehrer-Streik im März?
Die Lehrergewerkschaft sammelt sich
unterdessen zu Streiks und Demonstrationen. Zu Wochenbeginn wollen die
Gewerkschafter über einen einheitlichen Streiktag in der zweiten Märzwoche
entscheiden, berichtet ÖSTERREICH. Schmied warnt die Lehrervertreter: "Ich
appelliere an einzelne Funktionäre der Lehrervertretung, kein Gift in die
Diskussion zu streuen. Zu diesem Umbau gibt es keine Alternative außer man
will endgültig den internationalen Anschluss verlieren."