Zwei Jahre lang sollen nun laut Schmied die Lehrer 2 Stunden länger arbeiten.
Unterrichtsministerin Claudia Schmied (S) kann sich vorstellen, die von ihr geplante Anhebung der Unterrichtsverpflichtung der Lehrer um zwei Stunden auf zwei Jahre zu befristen. Dies sei ein "sehr, sehr interessantes Modell", erklärte sie am Dienstagabend in der ORF-Sendung "Report".
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Sie würde dann "sogar noch einen Schritt weiter gehen", meinte die Ministerin und eine solche Befristung an ein neues neues Dienst- und Besoldungsrecht ankoppeln. Letzteres solle "uns auch ein bischen wegbringt von dem Denken in Stunden und Minuten". Das neue Dienstrecht könnte in den zwei Jahren der Befristung entwickelt werden. Dies sei "durchaus" als Angebot an die Standesvertretung der Lehrer zu verstehen, sagte sie auf eine entsprechende Frage.
Der Vorschlag, dass die Lehrer die Ausweitung der Unterrichtsverpflichtung um zwei Stunden auf zwei Jahre bedingt aktzeptieren, kam ursprünglich vom Erziehungswissenschaftler Karl-Heinz Gruber. Auch er hatte vergangene Woche gemeint, in diesen beiden Jahren müsse mittel- bis langfristig "die gesamte Arbeitszeit der Lehrer neu definiert werden" - Stichwort "Globalverpflichtung".
Fischer unterstützt Schmied
Bundespräsident Heinz Fischer
steht den Plänen von Unterrichtsministerin Claudia Schmied (S), die
Unterrichtsverpflichtung der Lehrer um zwei Stunden anzuheben, durchaus
offen gegenüber. Faktum sei, "dass im Bildungsministerium der
Personalaufwand sehr groß sei, so dass der Vorschlag, den die Frau
Ministerin gemacht hat, einer ist, der wirklich etwas beitragen könnte, um
die Budgetproblematik dort in den Griff zu bekommen", sagte der Präsident am
Dienstagabend in der "ZiB 2" des ORF.
Es sei auch klar, "dass der Finanzminister und die gesamte Bundesregierung im Budget gewisse Grenzen gesetzt haben und Grenzen respektieren müssen", verwies Fischer auf die angespannte Budgetsituation.
Gefragt, ob die Regierung Maßnahmen notfalls auch gegen den Willen der Lehrergewerkschaft durchsetzen sollte, meinte Fischer: "Ich glaube, die Gewerkschaft wäre ebenso gut beraten wie die Frau Ministerin, wenn man aufeinander zugeht; aber ich kann nicht behaupten, der Ministerrat ist handlungsunfähig wenn er mit der Gewerkschaft keinen gemeinsamen Nenner erzielt - das steht nicht in unserer Bundesverfassung."