ÖSTERREICH-Interview

Schmied will Uni-Bonus durch Zentralmatura

16.01.2009

Die SPÖ-Bildungsministerin möchte, dass sich Maturanten ihre Topergebnisse fürs Studium anrechnen lassen können.

Zur Vollversion des Artikels
© APA
Zur Vollversion des Artikels

Laut SPÖ-Bildungsministerin Claudia Schmied soll ein Top-Ergebnis bei der neuen Zentralmatura den Maturanten ein schnelleres Studieren ermöglichen. Wenn etwa ein Maturant ein Topniveau in Englisch vorweisen kann, könnte ihm später beim Studium ein Seminar oder Proseminar angerechnet werden, wünscht sich Schmied.

ÖSTERREICH: Sie planen ab 2014 eine Zentralmatura. Ist es wirklich sinnvoll, alle Schulen mit ihren unterschiedlichen Schwerpunkten über einen Kamm zu scheren?

Claudia Schmied: Ich will eine Standardisierung, damit sich die Qualität verbessert. Aber es gibt dabei genügend Platz, um den vielfältigen Schwerpunkten der Schulen zu entsprechen. Die Reform bringt ja nicht nur den einheitlichen schriftlichen Teil, sondern auch eine vorwissenschaftliche Arbeit mit freier Themenwahl sowie mündliche Prüfungen, bei denen die Themen von den Lehrern am Standort formuliert werden.

ÖSTERREICH: Inwiefern bringt die Standardisierung den Maturanten auch Vorteile an den Universitäten?

Claudia Schmied: Es ergeben sich hier künftig sehr spannende Optionen. Wenn etwa ein Maturant ein Topniveau in Englisch vorweisen kann, könnte ihm später beim Studium ein Seminar oder Proseminar angerechnet werden, weil er eben schon vorher ein entsprechend hohes Niveau erreicht hat. Das hängt natürlich von der Uni ab, aber im Idealfall sollte es auch zu Anrechnungen kommen.

ÖSTERREICH: Die Lehrer kritisieren, dass bei der schriftlichen Matura nicht nur ein Teil der Fragen, sondern alle zentral vorgegeben werden. Sind sie zu Änderungen bereit?

Claudia Schmied: Das kommt für mich nicht in Frage, weil es ja dem Charakter der neuen Zentralmatura widersprechen würde.

ÖSTERREICH: Für Ärger bei der ÖVP sorgt, dass laut den aktuellen Plänen ein schriftlicher Fünfer bei der mündlichen Matura nicht mehr korrigiert werden könnte.

Claudia Schmied: Der Wunsch nach einer entsprechenden Kompensationsmöglichkeit ist gerechtfertigt, da bin ich gesprächsbereit. Wir überlegen dazu bereits Varianten.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel