Die Familie biete auch in Zeiten der wirtschaftlichen Krise Solidarität und Geborgenheit, sagte Schönborn in seiner Neujahrsansprache.
Zur ttraditionellen Silvesteransprache im ORF-Fernsehen betonte der Wiener Erzbischof Christoph Schönborn die Bedeutung des Prinzips Familie. In einem neuen Jahr, das vielen Menschen in Hinblick auf die Wirtschaftskrise und den Frieden in der Welt "Sorge bereitet", liege ein ganz besonderer Rückhalt in der Familie. Denn die Familie biete Solidarität und Geborgenheit.
"Mehr aufeinander schauen"
"Meine Eltern haben mir
erzählt, wie wichtig es war, das Netzwerk der Familie zu haben, als wir nach
dem Krieg als Flüchtlinge nach Österreich kamen", sagte der Wiener
Erzbischof. Auch für die kommenden Jahre werde das entscheidend sein. "Möge
es uns gegeben sein, dass wir das Netzwerk der Familie verstärken, dass wir
mehr aufeinander schauen, mehr aufeinander zugehen", so Schönborn. Auch die
mehr als 3.000 Pfarrgemeinden in Österreich seien "Familien vor Ort".
Pfarre als Zufluchtsort
In vielen Orten gebe es weder Post noch
Geschäfte oder Wirtshäuser, aber die Pfarre sei da. Manch Einsamer finde in
der "Pfarrfamilie" Geborgenheit.
Ganze Menschheit als Familie
"Familien" gebe es aber auch auf
größerer Ebene: Ganz Österreich sei eine solche Familie, mit all den
Fremden, die hier Aufnahme und eine neue Heimat gefunden haben. Und nach der
Überzeugung von Christen, Juden und Muslimen sei die ganze Menschheit eine
Familie. "Wir hoffen und beten, dass in diesem kommenden Jahr auch in den
Ländern, in denen soviel Unfrieden herrscht, die Menschen wie in einer
Familie aufeinander zugehen können, einander die Hand wieder reichen, dass
Frieden wird", so Schönborn in seiner TV-Ansprache.