Bildungstest-Stopp

Schülderdaten: Bifie warnte vor PISA-Absage

12.03.2014

Bifie schickte Mail an Direktoren aus. Kanzler stärkt Heinisch-Hosek den Rücken.

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Die Organe des Bundesinstituts für Bildungsforschung (Bifie) haben unmittelbar nach der internen Mitteilung des heurigen Teststopps für Bildungsstandards, PISA- und TIMSS-Studie durch Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) diese vor diesem Schritt gewarnt. Das zeigen der APA vorliegende Mails von Direktorium, Aufsichtsrat und wissenschaftlichem Beirat.

Demnach wurde dem Bifie das vorläufige Aus für die Bildungstests am Samstag (8. März) mitgeteilt. Bereits am Tag darauf reagierten die Bifie-Direktoren Christian Wiesner und Martin Netzer mit einem Schreiben an Heinisch-Hosek. "Als Verantwortliche des Bifie sehen wir es trotz der angespannten medialen Situation als unsere Pflicht, auf die Risiken und möglichen Konsequenzen hinzuweisen, die durch das Aussetzen oder auch Verschieben von Überprüfungen und Tests des Bifie entstehen können."

Hohe Kosten durch Test-Verschiebung

Die Verschiebung der Bildungsstandard-Überprüfungen sehen die Bifie-Chefs "mit großen organisatorischen Herausforderungen und zusätzlichem finanziellem Ressourcenbedarf, aber auch strategischen Risiken verbunden". Unter anderem müssten sämtliche Erhebungsmaterialien neu gedruckt werden, was allein knapp eine Mio. Euro koste. Dazu kämen erneute Datenmeldungen durch die Schulleitungen und nun vermutlich vergebliche Ausgaben für Testleiter-Trainer, Testleiter, Auswerter und Assessoren.

Auch für die PISA- und TIMSS-Feldstudien seien bereits Sachmittel von rund 300.000 Euro angefallen, argumentieren die Direktoren. Der nun abgesagte PISA-Feldtest sei darüber hinaus eine "notwendige Brückenstudie, welche die Basis bildet, damit zukünftige PISA-Ergebnisse mit früheren Ergebnissen im Trend verlinkt werden können".

Kanzler steht hinter Heinisch-Hosek
Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) hat am Mittwoch Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) in ihrer Entscheidung für den Bildungsstopp-Test den Rücken gestärkt. Die Daten seien nicht sicher, und das zuzugeben und die Konsequenzen zu ziehen, sei besser, als die Augen vor dem Problem zu verschließen, sagte er im Pressefoyer nach dem Ministerrat.

Heinisch-Hosek habe in der Regierungssitzung ausführlich über die Schülerdaten-Causa berichtet und "gesagt, die Datensicherheit ist nicht vorhanden", so Faymann. "An dem wird gearbeitet, aber die gibt's zur Stunde nicht." Bestimmte Tests auszusetzen, sei daher auch keine Frage der Ideologie, sondern eine der Verantwortung.

Bedauernd äußerte sich Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP), der es "schade" findet, "dass wir die Tests nicht fortführen und die Experten nicht in der Lage sind, das Problem zu lösen", wie er vor dem Ministerrat sagte. Dies sei vor allem deshalb "bedauerlich", weil somit die Vergleichbarkeit entfalle. Dies gab auch Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP) zu bedenken, meinte aber zugleich, es gelte hier "abzuwägen", und sie verstehe die "Entscheidung zu Gunsten der Datensicherheit".
 

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