Unterrichtsministerin Schmied will die Reform der Schulverwaltung angehen. Schulstandorte sollen gestärkt werden und alle Lehrer zu Bundeslehrern gemacht werden.
Unterrichtsministerin Claudia Schmied (S) sieht sich durch die am Dienstag vorgelegte Expertenanalyse zur Verwaltungsreform bestärkt und will nun die Reform der Schulverwaltung angehen. Dabei will sie die Schulstandorte stärken, Direktoren besser qualifizieren und nur mehr auf fünf Jahre bestellen, alle Lehrer zu Bundeslehrern machen, Bezirksschulräte abschaffen und bis Herbst 2010 ein neues Dienst- und Besoldungsrecht ausarbeiten.
Direktoren auf fünf Jahre bestellen
Schmied stört die
derzeit vorherrschende "Verordnungs- und Erlasskultur", während "die
Verantwortung am Schulstandort" noch zu wenig ausgeprägt sei. Deshalb will
sie die Schulautonomie stärken. Dazu soll es Ausbildungsprogramme für
angehende Schulleiter geben, die ähnlich wie Leitungsfunktionen in der
Verwaltung nur mehr auf fünf Jahre bestellt werden sollen. Wichtig sei auch,
dass die Direktoren mitbestimmen können, wer an der Schule unterrichtet.
Zudem sollen die Schulleiter auch die Verantwortung für die Fortbildung
mittragen, die in Zukunft viel intensiver an den Schulen stattfinden soll.
Damit sich Lehrer dem Unterricht mehr widmen können, sollen sie von administrativer Tätigkeit freigespielt werden. Dazu will Schmied an größeren Schulen ein mittleres Management einführen und administrative Kräfte zur Entlastung der Lehrer einstellen. Und im Zusammenhang mit Bildungsstandards müsse auch die Qualitätskontrolle am Schulstandort erfolgen.
Nur mehr Bundeslehrer
Bei der - auch von den
Verwaltungsreform-Experten heftig kritisierten - Trennung in Landes- und
Bundeslehrer spricht sich Schmied dafür aus, alle Pädagogen zu Bundeslehrern
zu machen, um ein österreichweit einheitliche Steuerung und Controlling der
Lehrer zu gewährleisten.
Für ein neues Dienst- und Besoldungsrecht will Schmied "sofort starten", sie hat sich vorgenommen, bereits ab September 2010 eine neue Regelung zu haben. Erleichtert werden könnte dies durch den Verzicht auf eine Neuregelung für alle Beamte.