Bildungssprecher Amon führt die Verhandlungen zur Neuen MIttelschule.
SPÖ-Unterrichtsministerin Claudia Schmied will die Neue Mittelschule (NMS) bis 2016 flächendeckend einführen – die Koalitionsverhandlungen starteten in aller Stille schon am Montag mit der ersten politischen Runde. Und mit einer kleinen Überraschung: Nicht Schmieds Alter Ego Beatrix Karl, sondern Bildungssprecher Werner Amon soll das Mega-Schulpaket mit der SPÖ aus der Taufe heben.
Neugebauer-Vertrauter
Womit sich der Verdacht aufdrängt, die ÖVP habe anstelle der reformbereiten Karl Werner Amon geschickt: Der war immerhin AAB-General und Vertrauter von Beamtenboss Fritz Neugebauer; ihm wird offenbar ÖVP-intern eine härtere Linie zugetraut.
Gymnasien umwandeln
Amon betont, er habe als Bildungssprecher bisher jedes Schulpaket verhandelt. Im Übrigen stehe er zu dem Plan: Bis zum Jahr 2016 soll die Neue Mittelschule flächendeckend ausgebaut werden, der ÖVP-Mann will bis zum Sommer eine dauerhafte Lösung zimmern. Soll heißen: Das 10-Prozent-Limit für die NMS soll abgeschafft werden – dann könnten spätestens bis zum Jahr 2016 alle neuen Hauptschulklassen als NMS starten. Allerdings liegt hier der Teufel im Detail: Will doch Schmied auch Gymnasien, die das wollen, in NMS umwandeln – was bei der ÖVP keine Jubelstimmung auslöst.
Mehr Macht für Mandatare
Karl fühlt sich nicht ausgebootet, es gebe mit Schmied immer wieder Gespräche. VP-intern ist zu hören, dass die Abgeordneten nicht glücklich sind, dass Gesetze stets vom jeweiligen „Spiegelminister“ – bei der Schule eben Schmied und Karl – verhandelt werden und diese sich in die Gespräche reklamierten. In Schmieds Büro sieht man die Sache gelassen: Schmied sei mit Karl in Kontakt – und es werde weitere Gespräche mit der ÖVP-Ministerin geben.
G. Schröder