Brisantes Expertenpapier
Schule startet erst ab 8.30 Uhr
07.03.2015
Schulen dürfen bald über Unterrichtszeiten, Notengebung usw. selbst entscheiden.
Die Koalitionsparteien beraten derzeit ein brisantes Papier, das den Schulen weitgehende Freiheit in entscheidenden Fragen gibt: Schulnoten, Unterrichtszeiten. Personal – alles soll künftig auf Schulebene geregelt werden. ÖSTERREICH liegt das Papier vor. Die Pläne sind konkret: Bis 2018 sollen bereits 20 Prozent der Schulen umgestellt sein – bis 2025 alle Standorte. Hier die entscheidenden Punkte.
- 50-Minuten-Stunde. Der Tagesablauf in der Schule kann künftig „autonom gestaltet werden“. Das wird in vielen Fällen das Ende der 50-Minuten-Stunde bedeuten. Lernzeiten können geblockt werden (z. B. Klausurtage zur Qualitätsentwicklung).
- Unterricht erst ab 8.30 Uhr: Schüler dürfen auch außerhalb der Unterrichtzeiten in der Schule anwesend sein – die Öffnungszeiten sollen sich zwischen 7 und 18 Uhr bewegen. Die Schulen wären also in der Regel Ganztagsschulen. Das deckt sich aber nicht unbedingt mit der Unterrichtszeit. Der reguläre Unterricht kann dann beispielsweise erst ab 8.30 Uhr beginnen.
Schüler können sich bis zu 5 Tage Urlaub nehmen.
- Schüler-Urlaub: Die fünf freien Tage, die Schulen autonom festlegen können, fallen weg. Stattdessen sollen sich Schüler – auf Antrag – individuell 5 Tage „Urlaub“ nehmen können. Das bedeutet aber: Die Lehrer haben dann natürlich nicht frei.
- Schulnoten. Lehrer können ein Viertel des Lehrplans weglassen bzw. andere Inhalte durchnehmen. Und: Die Möglichkeit, Leistungen statt mit Schulnoten anders zu beurteilen, soll ausgebaut werden.
- Personal: Direktoren könne sich Lehrer aussuchen, entscheiden auch über Arbeits- und Fortbildungszeiten.
G. Schröder