Der SPÖ-Chef fand in seiner ersten Rede als Oppositionsführer drastische Worte.
In der SPÖ sind seit Donnerstag neue Zeiten angebrochen. In der ersten Nationalratssitzung wurden die neuen Abgeordneten angelobt und die Sozialdemokraten finden sich an einer ungewohnten Position wieder. Für die nächsten fünf Jahre sollen sie die Opposition anführen und dafür übte Noch-Kanzler Christian Kern in seiner Rede schon fleißig.
"Kauft's euch a Wohnung"
Dass er kein großer Fan von der türkis-blauen Freundschaft zwischen ÖVP-Chef Sebastian Kurz und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache ist, war hinlänglich bekannt. Im Nationalrat teilte er aber noch einmal besonders aus. „Ich war da und dort überrascht, über die Innigkeit und die Intimität des Berichts der Arbeitsergebnisse, die zwischenzeitlich vorliegen. Fast ist man versucht zu sagen: ‚Freunde, kauft’s euch eine Wohnung‘“, sagte Kern in Richtung Kurz und Strache, die in den bisherigen Sondierungsgespräche immer auch ihr gutes Verhältnis betont haben.
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"Schwarze Witwe"
Aber gleichzeitig richtete er seine Worte direkt an FPÖ-Chef Strache. Kern warnte ihn regelrecht vor der Zusammenarbeit mit Kurz. „Für die FPÖ wird das eine interessante Geschichte werden, ich bin davon überzeugt. Sie haben sich dazu entschieden, sich mit der türkisen Braut ins Bett zu legen. Sie wissen aber auch aus der historischen Erfahrung: Manchmal muss man aufpassen, dass man nicht mit der Schwarzen Witwe aufwacht“, sagte Kern. Durch das Hohe Haus ging ein Raunen, welches anschließend von Applaus aus dem SPÖ-Klub übertönt wurde.