Ex-Kanzler Wolfgang Schüssel saß am Mittwoch als Zeuge vor dem Hypo-U-Ausschuss.
Der Schweigekanzler erwies seinem Beinamen am Mittwoch alle Ehre – und schwieg beharrlich. Ex-Kanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP) wurde als Zeuge vor den Hypo-U-Ausschuss geladen. Seine Erinnerung an die Ereignisse rund um das Milliarden-Debakel war jedoch – wie zu erwarten – getrübt. Die Hypo sei zu Beginn jedenfalls „eine Erfolgsstory gewesen“, sagte er – und kanzelte die Abgeordneten ab.
VIDEO: Schüssel im Hypo-U-Ausschuss
Schweigekanzler wurde von FMA angeschwiegen
Von drohendem Unheil will der damalige Regierungschef nichts gewusst haben. Schließlich unterliegen Finanzmarktaufsicht und Notenbank einer strikten Verschwiegenheit gegenüber Außenstehenden. „Wenn Sie die brechen, sind Sie dran“, so Schüssel. Finanzminister war damals Karl-Heinz Grasser. Von Problemen, wie den Swap-Verlusten, habe er erst aus der Zeitung erfahren. Auch hier getrübte Erinnerung: Schließlich sei er in seiner Zeit als EU-Präsident „überall herumgekurvt“.
© APA/ Schlager
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Nur schnippische Konter für die Abgeordneten
Auch sonst hatte der Ex-Kanzler jede Menge schnippische Kommentare und scharfe Konter parat (s. Kasten). So wies er etwa Team-Stronach-Mann Robert Lugar zurecht: „Für Sie noch immer Herr Doktor Schüssel!“ Und Verfahrensrichter Walter Pilgermair wies er an: „Fragen Sie präzise.“
Ebenfalls im U-Ausschuss war gestern Ex-Hypo-Chef und Investor Tilo Berlin.(fis)
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