Schwere Vorwürfe

"Wegen Frau Spindelegger gemobbt"

12.03.2014

Ex-EU-Prüfer beschuldigt Vizekanzler, für dessen Frau interveniert zu haben.

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© TZOe Bruna
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Die Rückkehr von Margit Spindelegger auf einen Topjob im EU-Rechnungshof sorgt weiter für Wirbel. Wie berichtet, wurde die Gattin des VP-Vizekanzlers per 1. März 2014 Büroleiterin des neuen Austro-EU-Rechnungshof-Mitglieds Oskar Herics.

Damit sie ihren Job antreten konnte, sei Herics im Eilzugstempo eingesetzt worden, erhebt Harald Wögerbauer, der abgesetzte Herics-Vorgänger, schwere Vorwürfe: „Ich musste deshalb mein Büro in 24 Stunden räumen. Ich fühle mich gemobbt.“

Margit Spindelegger habe ihre Karenz beenden wollen: Statt Anfang Juli habe sie schon Anfang März zu arbeiten begonnen – das bringe viermal 14.000 Euro, macht 56.000 Euro, so Wögerbauer. „Beweis“, dass Spindi selbst Tempo gemacht habe: Die Ernennung Herics sei bereits am 18. Februar ins Wiener Parlament geflattert – damals sei die Bewerbung He­rics noch nicht einmal im EU-Parlament durch gewesen.

Büro Spindelegger: 
»Das ist ja völlig absurd«
Brisant sei, dass Herics (mit Bürochefin) als EU-Prüfer Finanzen und Banken checken will – Bereiche, für die Margit Spindeleggers Ehemann als Finanzminister direkt zuständig ist.

Im Büro Spindeleggers dementiert man indes jede Einflussnahme des Vizekanzlers für seine Gattin. „Das ist ja völlig absurd.“

"Musste in 24 Stunden hinaus"

ÖSTERREICH: Sie mussten Ihr Büro in 24 Stunden räumen. Warum?
Harald Wögerbauer: Margit Spindelegger, der Büroleiterin meines Nachfolgers, konnte es nicht schnell genug gehen, ihre Karenz zu beenden. Vorgesehen war der 1. 7. 2014 als Rückkehrdatum – jetzt ist es vier Monate früher. Das bringt ihr im Monat 14.000 Euro – insgesamt 56.000 Euro.

ÖSTERREICH: Fühlen Sie sich gemobbt?
Wögerbauer: Dass mein Nachfolger per Umlaufbeschluss des EU-Rates eingesetzt wird, ist völlig unüblich, so etwas macht man in Notfällen. Ich musste meine Zelte in 24 Stunden abbrechen. Ja, wenn Sie so wollen: Ich fühle mich gemobbt.

(gü)

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