Der Anwalt Otto Dietrich hat bestätigt, dass er Ex-Kanzler Sebastian Kurz ab Oktober vor Gericht vertreten wird.
Jetzt ist es offiziell: Der Anwalt Otto Dietrich wird Sebastian Kurz im Falschaussage-Prozess vertreten. Und auf „nicht schuldig“ plädieren. Das bestätigte der Jurist der Presse am Montag.
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Dietrich ist seit eineinhalb Jahren ein Teil des Juristen-Gremiums, das den Ex-Kanzler berät. Die wichtigsten Köpfe dort sind der Anwalt Werner Suppan und eben Dietrich. Seine Verteidigungslinie will Dietrich vorab nicht verraten. „Aber ich kann bestätigten, dass ich die Verteidigung übernehme“, so Dietrich zur „Presse“.
Anwalt Otto Dietrich
Dem Ex-Kanzler wird ebenso wie der früheren Vize-ÖVP-Chefin Bettina Glatz-Kremsner und dem vormaligen Kanzleramts-Kabinettschef Bernhard Bonelli falsche Beweisaussage vor dem parlamentarischen Ibiza-U-Ausschuss vorgeworfen. Auf dieses Delikt stehen bis zu drei Jahre Haft. Alle drei bestreiten den Vorwurf.
Der Prozess beginnt am 18. Oktober im Wiener Landesgericht für Strafsachen. Die Verhandlung könnte sich wegen der vielen Zeugenladungen bis ins nächste Jahr dahinziehen, teilte die Gerichtssprecherin mit.
Anwalt ist ein akribischer Arbeiter
Laut der "Presse" gilt Dietrich als akribisch arbeitender Strafrechtler. Er habe sich in mehreren großen Causen einen Namen gemacht. Zuletzt vertrat er den früheren Spionage-Chef des vormaligen Staatsschutzamtes BVT. Der Ex-Beamte musste sich wegen Amtsmissbrauchs verantworten (es ging um Asyl für einen syrischen General). Und wurde erstinstanzlich freigesprochen.
Davor trat Dietrich auch als Mitglied der Anwaltsriege im Korruptionsprozess gegen den früheren Wiener Grünen-Politiker Christoph Chorherr und andere Angeklagte in Erscheinung. Diese Verhandlung endete ausnahmslos mit Freisprüchen.