Günther Platter präsentiert am Montag sein neues Team. Ohne Zanon, die nun Volksanwältin werden könnte.
Einen Tag vor der konstituierenden Sitzung des Tiroler Landtages ist die Landesregierung nach der Nominierung der VP-Mitglieder komplett. Der designierte Landeshauptmann Günther Platter (V) präsentierte am Montag die VP-Mitglieder, von denen fünf neu sind. Nur SP-Chef, LHStv. Hannes Gschwentner und Bauernbundchef Anton Steixner gehörten bisher bereits der Landesregierung an.
Zwei Gegenstimmen
Im VP-Landesparteivorstand gab es in der
geheimen Wahl nur zwei Gegenstimmen. Neu in der Landesregierung werden von
VP-Seite der aus Tirol stammende Kabinettchef Platters, Christian Switak,
der Rektor der Tiroler Privat-Uni UMIT, Univ.-Prof. Bernhard Tilg, die
stellvertretende Wirtschaftskammerpräsidentin Patrizia Zoller-Frischauf,
sowie die Unterländer Tourismusexpertin Beate Palfrader sein. Platter sprach
von hoher fachlicher und politischer Kompetenz seiner VP-Kandidaten. Das
Team werde "wie Pech und Schwefel" zusammenhalten. Die genaue
Geschäftsverteilung werde noch besprochen, sagte Platter. So müsse noch
geklärt werden, wer für Raumordnung und Verkehr zuständig sein werde. Auch
die Funktion des Landeshauptmannstellvertreters, für die Steixner gehandelt
wird, sei noch nicht fixiert worden.
Schlüsselrolle bei Schlüsselrolle
Platter bezeichnete
Steixner als "politischen Profi für Landwirtschaft". Er werde
eine Schlüsselrolle bei der Frage der Neuregelungen bei Agrargemeinschaften
und Landeskulturfonds einnehmen. Vom Wirtschaftsbund nominiert wurde
Zoller-Frischauf. Für Kultur und Bildung soll Palfrader zuständig sein.
Seinem ehemaligen Kabinettchef im Innenressort, Switak, attestierte Platter,
ein "absoluter Politprofi mit besten Kontakten" zu sein. Für ein
sogenanntes "Zukunftsressort" mit den Bereichen Gesundheit und
Universität" soll schließlich Rektor Tilg zuständig sein. Platter
selbst will unter anderem die Verantwortung für die Gemeinden übernehmen.
Er habe "freie Hand" bei der Auswahl seines Teams gehabt, betonte Platter. Er sehe keine AAB-Lastigkeit. Seine Funktion als AAB-Chef werde er abgeben, weil er "ein überbündischer Landeshauptmann" sein wolle.
Klubobmann noch offen
Vorerst noch offen war, wer die Funktion
des Klubobmannes bei der ÖVP übernehmen wird. Als Kandidaten galten Jakob
Wolf und Josef Geisler. Herwig van Staa kandidiert am Dienstag bei der
konstituierenden Landtagssitzung als Landtagspräsident. Der bisherige
Wirtschaftslandesrat Johannes Bodner wird Landtagsvizepräsident. Für die
Funktion als Bundesrat schlug der VP-Landesparteivorstand die bisherigen
Landtagsabgeordneten Elisabeth Greiderer und Anneliese Junker, sowie den
früheren VP-Hauptgeschäftsführer Georg Keuschnigg vor. Der bisherige
Kulturlandesrat Erwin Koler wird zum amtsführenden
Landesschulratspräsidenten vorgeschlagen.
Von der SPÖ wurden bereits am Freitag für die Landesregierung LHStv. Hannes Gschwentner, sowie der Imster Bürgermeister, Abg. Gerhard Reheis (neu) nominiert. Trotz deutlicher Stimmen- und Mandatsverluste setzen ÖVP und SPÖ in Tirol ihre Koalition fort. Sie stellen 21 der 36 Sitze im Landtag.
Zanon als Volksanwältin
Die in der neuen Tiroler
Landesregierung nicht mehr vertretene LHStv. Elisabeth Zanon könnte
Volksanwältin werden. Zanon selbst wollte derartige Gerüchte am Montag nicht
bestätigen. Sie befinde sich derzeit in einer "Orientierungsphase", sagte
sie.