„Willi“ und „Uschi“ treiben die Freiheitlichen zur Weißglut. Aufklärung sei Elternsache, toben sie.
In der Steiermark gibt es Krach. Die FPÖ und ein Verein für sexuelle Bildung liegen im Clinch. Die steirischen Freiheitlichen stoßen sich an den Materialen mit denen der Verein Jugendliche über Sexualität aufklären will. Genau geht es um die Sextaschen „Uschi“ und „Willi“ in dem Rucksack bzw. dem Beutel befinden sich Materialen, die zur Aufklärung und sexuellen Bildung dienen sollen. Laut Website des Vereins „L(i)ebenslust“, sind darin vielfältige Körperbilder, bunte Genitalien aus Gips oder aus Stoff, Bildmaterialen zur Verhütung, Vorschläge wie mit den Materialen gearbeitet werden solle und Information über nachhaltige Monatshygiene enthalten.
Für die FPÖ ein Affront. Kinder würden ganz verstört nach Hause zu den Eltern kommen, sagen sie. Laut FPÖ ist Aufklärung eindeutig die Aufgabe der Elternteile. Ein solcher Verein hätte – laut FPÖ-Philosophie – dann auch keine Daseinsberechtigung. Noch viel schockierender für die Blauen ist die Tatsache, dass „L(i)ebenslust“ auch noch vom Land Steiermark subventioniert wird. In den letzten fünf Jahren hätten die insgesamt 150.000 Euro erhalten, heuer sollen es nochmal 40.000 werden. Dies will die FPÖ nun verhindern.
Die steirische Bildungslandrätin Ursula Lackner von der SPÖ betonte die Wichtigkeit der Aufklärungsarbeit solcher Vereine, abseits des Elternhauses. "In Zeiten, da Pornos im Internet für Kinder allzeit verfügbar sind und sie überfordern oder Jugendliche ihre Nacktfotos ins Netz stellen, braucht es kompetente Aufklärung mehr denn je", sagt sie. Die FPÖ-Steiermark sieht das anscheinend anders.