Berührende Szenen beim Besuch des israelischen Staatspräsidenten Peres.
Es wird dieser Tage ein Stück Geschichte geschrieben in Wien: Shimon Peres – mit 91 Jahren ältester Staatspräsident der Welt – absolviert seit Sonntag seinen letzten Auslandsbesuch in Europa, bevor er im Sommer sein Amt abgibt.
Zur Begrüßung des Friedensnobelpreisträgers des Jahres 1994 fuhr der jüngste Außenminister der Welt – ÖVP-Shootingstar Sebastian Kurz (27) – am Sonntag zum Flughafen. Gegenüber ÖSTERREICH zeigte sich Kurz danach beeindruckt.
Auch Peres wird sich an das Treffen noch gerne erinnern: Kurz überreichte dem 91-Jährigen eine sogenannte Haggada (Gebetsbuch), die 1923, in Peres’ Geburtsjahr, angefertigt wurde. Der Israeli freute sich sichtlich über das Geschenk.
Peres legte einen Kranz am Shoa-Mahnmal nieder
Berührend war am Sonntag auch der zweite Termin des Präsidenten: Zum Gedenken an die österreichischen Opfer der Shoa legte Peres vor dem Mahnmal am Wiener Judenplatz einen Kranz nieder. Peres bleibt bis morgen in Wien.
(gü)
Außenminister Kurz: "Peres hat mich sehr beeindruckt"
ÖSTERREICH: Sie haben Shimon Peres am Flughafen empfangen – was halten Sie vom israelischen Staatspräsidenten?
Sebastian Kurz: Ich finde, Shimon Peres ist eine sehr beeindruckende Persönlichkeit. Er ist ja nicht nur Politiker, sondern auch Nobelpreisträger.
ÖSTERREICH: Was gefällt Ihnen am besten an ihm?
Kurz: Er ist immer auch ein Brückenbauer gewesen – das ist angesichts des Nahostkonflikts enorm wichtig.
ÖSTERREICH: Sie haben ihm ein Gastgeschenk überreicht. Was war das?
Kurz: Ja, eine Haggada (Gebetbuch für das Pessachfest, Anm.) aus Peres’ Geburtsjahr 1923. Das hat mir ein jüdischer Freund für ihn mitgegeben.