Grosz gesagt: Der kritische Blick
Sideletters: Die grüne Entjungferung
03.02.2022Polit-Blogger und oe24-Kolumnist Gerald Grosz kommentiert für Sie die Polit-Woche in seiner bekannt charmanten Art.
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Liebe User und Seher von oe24
Willkommen bei Grosz gesagt, dem überaus kritischen Blick auf die aktuellen Geschehnisse unserer Zeit. Kritisch, direkt, unabhängig und scharf wie Messer. Versprochen.
Haarscharf schrammt die Regierung an einer nächsten Koalitionskrise vorbei. Sogenannte Sideletters beweisen nun schwarz auf grün, dass die ÖVP mit Ihren Koalitionspartnern minutiös das Land aufgeteilt hat, der Postenschacher wie in den 90ern aufblüht, Korruption und Nepotismus nie ein Ende gefunden haben. Wie der ORF besetzt wird, der Verfassungsgerichtshof wie eine Beute aufgeteilt wird, wie Aufsichtsräte bestellt werden, liest sich in diesem einzigartigen Dokument gelebten Amtsmissbrauchs.
Die GrünInnen, einstige Partei der Transparenz und Aufklärung, haben somit Ihre Jungfräulichkeit verloren, wurden defloriert und der Tatsache überführt, dass sich am Sautrog der Macht halt alle gleich benehmen. Ausgerechnet die grüne Zustimmung zum verpönten Kopftuchverbot wurde mit dem Vorsitz im Stiftungsrat abgedealt. Was die grünen Toleranzprediger und GutmenschInnen wohl dazu sagen werden, dass Herr Kogler und Frau Maurer ausgerechnet ein Kernstück des Multikulturalismus für einen schönen Posten im Öffentlich-Rechtlichen aufgegeben haben?
Da sieht man wenigstens einmal, dass selbst den Helden des Anstands das Geld und die Macht wichtiger sind als ideologische Grundsätze. Sind vielleicht das E-Dienstmobil, das fette Ministerbüro, die Mördergage und die Spesentöpfe bequemer als die harte Oppositionsbank, wo man Privilegien nur anprangern aber nicht genießen darf? Rechtlich bemerkenswert wird dieser Vorgang auch noch, möglicherweise auch strafrechtlich relevant. Gut, bei dem was diese Damen und Herren bereits auf dem Kerbholz haben, kommt es auf eine weitere Anklage auch schon nicht mehr an. Dem Volk wurde mit millionenschweren und von Beratungsunternehmen durchgeführten Hearings transparente Bestellungsverfahren vorgegaukelt. Dabei stand schon vorher fest, wer die Top-Jobs bekommt.
Dämmert‘s? Das könnte Amtsmissbrauch sein, Betrug und Untreue. Für die Genannten gilt wie immer die Unschuldsvermutung, auch wenn sie ihre Unschuld am Verhandlungstisch längst verloren haben. Verloren hat auch das Corona-Virus, dessen Macht ist verpufft. Zumindest in Dänemark, in Großbritannien, in Spanien, in der Schweiz, in Finnland, in Irland und in den Niederlanden. Die Pandemie wurde dort zumindest für beendet, also für endemisch erklärt. Es gibt keine Einschränkungen mehr, keinen grünen Pass, keine Masken, kein 2-G oder 3-G Regime. Niente, Nüsse, nothing. Es ist vorbei. Nur natürlich in Österreich nicht. Wir haben es ja schon immer schlechter als die anderen gemacht. Bei uns dümpelt man noch hinterher, zulasten der Grund- und Freiheitsrechte.
Bei uns sperrt man auch die Menschen gerne ein, das wissen wir doch spätestens seit Fritzl und Priklopil nur zu gut. Land der Berge, Land der Keller, heißt es doch so schön in der ersten Strophe der wenigstens gegenderten Hymne. Also während alle anderen Länder den Wahnsinn beenden, den Menschen ihre alte Normalität zurückgeben, geht Österreich mit der Impfpflicht, dem 2-G Regime und demnächst mit dem 3-G-Regime, der Maskenpflicht und vielen anderen Folterinstrumenten weiterhin auf die unbescholtenen Bürger los, man wird gequält und schikaniert. Was machen die Covidioten, die Querdenker, die Schwurbler und Aluhutträger in den Regierungen von Dänemark, Großbritannien, Schweden besser als die Österreicher?
Dieser Frage geht auch der Verfassungsgerichtshof nach. Die Damen und Herren Richter wollen vom Gesundheitsminister wissen, wie viele Menschen in Österreich an oder nur mit Corona in Behandlung waren, ob das Gesundheitssystem wirklich in Gefahr war und die Maßnahmen somit gerechtfertigt waren. Das schaut nicht gut aus, für die Regierung. Überhaupt steigert sich die Wut der Menschen, zumal wir – obwohl es Februar ist – noch nie so wenige Fälle in den Spitälern zu verzeichnen haben und die Angstschieber dennoch auf Angst und Panik setzen.
Und diese ganze Panik dürfte nichts gebracht haben, wie die John Hopkins University nun offenlegt. Die Lockdowns hätten nichts gebracht, Menschenleben wurden keine gerettet, so die Experten. Wie nun die Regierung und deren Experten mit diesem Faktum umgehend, dass sie umsonst Milliarden an Euro Volksvermögen vernichteten, die Grund- und Freiheitsrechte sinnlos einschränkten, wird abzuwarten zu sein. Ich halte Sie jedenfalls auf dem Laufenden, vor allem wenn es nächste Woche wieder heißt: Grosz gesagt. Bleiben Sie mir bis dahin treu.