Trauer um Sabine Oberhauser
"Sie hatte stets ein Lachen auf den Lippen"
24.02.2017
Ihr Tod bewegt alle: Die Gesundheitsministerin war über Parteigrenzen hinweg beliebt.
Sie wird fehlen“ – das posteten Tausende bewegt auf der Facebook-Seite von Sabine Oberhauser, die am Donnerstag ihren langen Kampf gegen den Krebs verloren hatte. Ein ganzes Land ist getroffen, trauert, zeigt es so offen wie selten zuvor. „Wir haben mit Sabine Oberhauser nicht nur eine hervorragende Ministerin verloren, sondern auch einen großartigen Menschen voller Lebenslust und Lebensfreude“, so SPÖ-Kanzler Kern: „Sie war eine, die überall, wo sie aufgetreten ist, Freunde gemacht hat. Trotz Krankheit war sie immer optimistisch und hatte stets ein Lachen auf den Lippen“.
»Sie hätte doch noch so viel zu geben gehabt«
Nachdenklich auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Er hatte sie noch vor Kurzem im Spital besucht. Am Tag nach ihrem Tod trug er sich neben Kern und ÖVP-Vizekanzler Reinhold Mitterlehner ins Kondolenzbuch im Gesundheitsministerium ein, sagte: „Das sind Tage, die nicht leicht sind“.
Halbmast. Die Fahnen vor dem Hohen Haus wehen seit Donnerstag auf Halbmast, das Parlament hielt in der Präsidiale eine Trauerminute ab. Das Kondolenzbuch im Gesundheitsministerium liegt noch bis Mittwoch auf, damit sich auch die Bevölkerung eintragen kann.
Trauer. Kardinal Christoph Schönborn würdigte Oberhauser als „herausragende Persönlichkeit“. Für Vizekanzler Reinhold Mitterlehner war sie ein „besonders liebenswerter Mensch“.
Oberhausers Fröhlichkeit riss alle mit: „Ihr Lachen hat sehr oft Licht in den manchmal grauen Politikbetrieb gebracht“, so Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ). „Alle haben so gehofft, dass sie ihren Kampf gegen den Krebs gewinnt“, sagt Gewerkschaftschef Wolfgang Katzian. FPÖ-Chef Strache würdigt „ihre faire und sachliche Arbeit“.
Tolle Frau. Für Grünen-Chefin Eva Glawischnig war sie eine Frau, „die noch so viel zu geben gehabt hätte – als Ministerin, als Frauenpolitikerin und als Mensch“. Glawischnig: „Sie hat die wunderbare Fähigkeit besessen, Frauen über alle ideologischen Grenzen hinweg zu bestärken.“
Offen blieb am Freitag die Form der Trauerfeierlichkeiten, möglich ist ein offizielles Begräbnis.