Rätsel gelöst
SIE stecken hinter der Pflasterstein-Aktion
06.07.2018
Video zeigt, wie ÖGB-Funktionäre Pflastersteine niederlegen.
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Es war der Aufreger im Rahmen des Beschlusses des 12-Stunden-Tags im Parlament. Weil mehrere ÖVP- und FPÖ-Abgeordnete vor ihren Büros Pflastersteine und Grablichter fanden, warfen sowohl ÖVP-Klubchef August Wöginger als auch sein FPÖ-Kollege Johann Gudenus dem ÖGB vor, mit Gewalt zu drohen.
Konter des ÖGB: „Wir waren es nicht.“ Im Gegenteil distanzierte sich Bau-Holz-Gewerkschaftschef Josef Muchitsch: „Ein Pflasterstein darf im 21. Jahrhundert kein Zeichen von Gewalt sein, das ist ein Zeichen schwerer Arbeit und Ausbeutung.“
ÖGB-Jugend steckt hinter Pflasterstein-Aktion
oe24 wurde jetzt ein Video einer Überwachungskamera zugespielt, das zeigt, wer hinter der Pflasterstein-Aktion steckt. Darauf zu sehen sind zwei Jugendfunktionäre des ÖGB, die die Pflastersteine und Grablichter in der Nacht auf Donnerstag vor Adressen von ÖVP- und FPÖ-Abgeordneten platziert haben.
Die Screenshots zeigen, wie die Funktionäre die Pflastersteine und Grablichter vor einer der Adressen niederlegen und danach noch ein Handy-Foto davon machen. Das komplette Video sehen Sie oben im Artikel.
Auf Video sind zwei junge ÖGB-Funktionäre zu sehen
Wie oe24-Recherchen ergaben, handelt es sich dabei um den Salzburger ÖGB-Landesjugendsekretär Stojan Dobras (Gewerkschaft PRO GE) sowie Branislav Dubraja von der Gewerkschaft Vida. Thomas Rack, Bundesvorsitzender der FCG Jugend, distanziert sich von der Aktion und kritisiert sie aufs Schärfste.
Hier ein Foto der beiden ÖGB-Funktionäre, die hinter der Pflasterstein-Aktion stecken, bei der 12-Stunden-Tag-Demo in Wien:
Katzian distanzierte sich via Twitter
Grabkerze: "Das Soziale werde zu Grabe getragen"
Kern: "Werde jeden einzelnen Tag bedroht"
"Tatsachenbefreite Stimmungsmache"
SPÖ und Gewerkschaft wiesen Vorwürfe der Regierungsparteien über die angebliche Bedrohung von Abgeordneten durch Pflastersteine zurück. ÖVP und FPÖ hatten zuvor berichtet, dass in der Nacht auf Donnerstag Plakate, Pflastersteine und Grablichter vor den Privatadressen von ÖVP- und FPÖ-Abgeordneten platziert wurden. Die Koalitionsparteien werteten dies als Bedrohung durch ÖGB und SPÖ.
SPÖ-Bundesgeschäftsführer Max Lercher bezeichnete dies als "tatsachenbefreite Stimmungsmache". Die Behauptungen seien auf das Schärfste zurückzuweisen. "Wir bedrohen niemanden. Die Einzigen, die bedroht werden, sind Österreichs Beschäftigte, denen von Schwarz-Blau durch die 60-Stunden-Woche Löhne, Gesundheit und Familienzeit gestohlen werden", meinte Lercher in einer Aussendung.
"Kein Zeichen von Gewalt"
Ähnlich der Gewerkschafter und SPÖ-Abgeordnete Josef Muchitsch: "Ein Pflasterstein darf im 21. Jahrhundert kein Zeichen von Gewalt sein, das ist im 21. Jahrhundert ein Zeichen schwerer Arbeit und Ausbeutung." Pflastersteine dienten schon als Anschauungsmaterial beim jüngsten ÖGB-Kongress, um zu verdeutlichen, dass der in Wien lebende Pflasterer Günther statt 3.500 Kilogramm in 8 Stunden nach der Einführung der neuen Arbeitszeitregeln künftig bei 4 Stunden Mehrarbeit am Tag bis zu 1.800 Kilo mehr an Pflastersteinen über sein Kreuz heben muss.
Eine Distanzierung von Gewalt erfolgte schon zuvor von zahlreichen Abgeordneten der SPÖ. Auch Parteivorsitzender Christian Kern lehnte die Aktion klar ab: Man habe mit dieser Sache nichts zu tun, lehnen dies zutiefst ab. "Das war idiotisch", sagte er.
ÖVP- und FPÖ-Abgeordneten griffen die Aktion dagegen dankbar auf, um der SPÖ wie auch der Gewerkschaft Gewaltbereitschaft vorzuwerfen.
Svazek wettert gegen rote Gewerkschaft
Auch ÖVP zeigte sich verärgert