Julia Herr ortet einen Mangel an Glaubwürdigkeit in ihrer Partei.
Die neue SJ-Vorsitzende Julia Herr hat am Montag nach ihrer Wahl am Wochenende weiterhin darauf gedrängt, dass EU-Spitzenkandidat Eugen Freund als solcher in die Partei eintritt. Außerdem pochte sie auf ein Ende der Großen Koalition. Die SPÖ schaffe es in dieser nicht glaubwürdig zu sein, begründete sie im ORF-Radio.
Die SPÖ habe es nicht geschafft, ihre Wahlkampfforderungen in der Großen Koalition umzusetzen. Sie sollte daher aus der Koalition austreten, meinte die Burgenländerin, die Samstagabend zur neuen Vorsitzenden der Sozialistischen Jugend gewählt wurde. Weiters sprach sich Herr für eine Insolvenz der Hypo Alpe Adria Bank aus: Die Steuerzahler sollen jedenfalls nicht draufzahlen.
Herr drängte bei einem SPÖ-Parteirat vor einigen Wochen auf den Parteieintritt von Spitzenkandidat Eugen Freund. Dies so vehement, dass sie von Sitzungsleiterin Ministerin Gabriele Heinisch-Hosek des Podiums verwiesen wurde. Das Problem habe man in einem Gespräch aus dem Weg geräumt, erklärte die SJ-Chefin. Grundsätzlich forderte sie allerdings, dass man parteiinterne Diskussion zulassen müsse.