Die Aussagen des türkischen Botschafters sorgten für helle Empörung.
Der türkische Botscher in Wien, Kadri Ecvet Tezcan, ruderte am Donnerstag nach seinen umstrittenen Aussagen über die österreichische Integrationspolitik zurück. Er habe mit seinen Aussagen niemanden beleidigen oder verletzen wollen. Vielmehr wollte er mit seinem Statement eine „gesunde Diskussion“ zwischen der österreichische Bevölkerung und der Gruppe der Zuwanderer anregen.
Umstrittene Aussagen
Tezcanhatte in einem Interview den Österreichern pauschal Ausländerfeindlichkeit attestiert ("Wenn ihr keine Ausländer hier wollt, dann jagt sie doch fort") und ihnen eine Mitschuld an der Ghettoisierung der Türken gegeben, die "nicht wie ein Virus behandelt werden" wollen. Er griff Innenministerin Maria Fekter (V) frontal an und warf ihr vor, bei Integrationsproblemen nur auf Polizeilösungen zu setzen. Zugleich rief er internationale Diplomaten indirekt zum Verlassen Wiens auf.
Tezcanwurde wegen seiner Aussagen ins Außenministerium zitiert, der türkische Außenminister Ahmet Davutoglu stellte nach dem Protest seines österreichischen Amtskollegen Michael Spindelegger (V) klar, dass es sich lediglich um Tezcans Privatmeinung gehandelt habe.