Plötzlicher Abgang

Skandal-Politiker Faul tritt ab

31.08.2010

Nach ÖSTERREICH-Bericht über Prügel-Vorwürfe trat SPÖ-Mann Faul zurück.

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So schnell reagieren Österreichs Politiker selten: Nach einem morgendlichen Telefonat mit seinem Landeshauptmann und Landesparteichef Franz Voves trat der Weizer Nationalrat Christian Faul am Dienstag zurück.

Prügel-Vorwürfe
Grund war ein ÖSTERREICH-Bericht, der geeignet war, dem Wahlkämpfenden Franz Voves das Frühstückskipferl im Hals stecken bleiben zu lassen: Ehemalige Schüler erhoben Prügel-Vorwürfe gegen den früheren Hauptschuldirektor. Und: Faul dementierte – ebenfalls in ÖSTERREICH – nur halbherzig, bei Kindern handgreiflich geworden zu sein: "Seinerzeit hat keiner geklagt.“

Da griff der SPÖ-Landeshauptmann zum Telefon – Stunden später erklärte Faul schriftlich seinen Rücktritt. Danach war er telefonisch nicht mehr erreichbar – weder für Politikerkollegen noch für ÖSTERREICH.

Alkotest nach Brandrede
Unseren Lesern ist der pensionierte Hauptschuldirektor aus Weiz in der Oststeiermark natürlich längst als Österreichs wildester Abgeordneter bekannt: 2009 beschimpfte er den steirischen BZÖ-Chef Gerald Grosz unflätig – und zeigte eine Ader für bildhafte Formulierungen: "Du bist genau um den Schädel zu klein, wo das Hirn drin sein sollte.“ Um zu beweisen, dass er dies bei vollem Bewusstsein zu sagen in der Lage ist, ging Faul nach der Rede sogar zum Alkotest: 0,0 Promille.

Fotograf attackiert
Vergangene Woche berichtete ÖSTERREICH erneut groß über einen Faul-Eklat: Der Steirer war am vergangenen Donnerstag mehrmals auf die Journalistengalerie gestürmt, um Fotografen und Kameraleute daran zu hindern, ihn zu fotografieren – obwohl das natürlich erlaubt ist. Einen freien Fotografen hatte Faul so am Kameragurt gezerrt, dass diesem die Kamera gegen das Auge prallte. Ein schmerzhafter Vorgang, wie der Mann nachher zu berichten wusste. Faul, der von seinem Klubchef Josef Cap für die "Selbstjustiz“ gerügt wurde, "bedauerte“ inzwischen den Eklat in einem Brief an die Vereinigung der Parlamentsredakteure.

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