Team Stronach im Affären-Strudel

SMS - Skandal wird immer irrer

07.11.2013

Vom Sex-Skandal im Kärntner Team Stronach sickern immer neue Details durch.

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© APA/GERT EGGENBERGER
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Immer tiefer versinkt das Team Stronach im Sumpf eines pikanten Sex-Skandals, über den ganz Österreich spricht. Es geht um heiße Sex-SMS, um wildes Begehren und darum, wie Stronach-Landesrat Gerhard Köfer seinem Parteikollegen Siegfried Schalli die Frau ausspannte und damit aus einem Techtelmechtel eine Polit-Affäre machte. Parteichefin Katrin Nachbaur, der der Skandal sichtlich unangenehm ist, lässt im ÖSTERREICH-Talk erkennen, dass sie nun Ruhe in der Sache wolle. „Ein verständlicher Wunsch“, wie Politikexperte Thomas Hofer findet, doch „Krisenmanagement schaut anders aus.“

„Ich will Dich, aber nicht nur für Sex. Verstehe mich“
In der Sache selbst ist jedenfalls von Ruhe keine Spur. Denn nun wird klar: Es ging nicht nur um wilden Sex, hier waren echte Gefühle im Spiel. Das beweist eine neue SMS von Cornelia Schalli, die ÖSTERREICH zugespielt wurde. Darin schreibt sie an Köfer: „Ich habe zu viel Gefühl für dich, als dass ich nur eine Stundengeliebte für dich bin... Ich will Dich, aber nicht nur für Sex. Bitte verstehe mich.“ (siehe rechts)

Schallis Frau dementiert Affäre - outet aber Absurdes
Auslöser für diese offenbar tiefen Gefühlen gegenüber Landesrat Gerhard Köfer dürfte ihre seit Jahren geführte Schein-Ehe mit Schalli gewesen sein. In News dementiert sie eine Sex-Affäre outet aber Absurdes ihres baldigen EX: „Als zu Weihnachten einmal meine Eltern zu Besuch waren, ist er bis abends unterwegs gewesen, kam betrunken nach Hause, legte die „Toten Hosen“ auf und demolierte den Weihnachtsbaum.“ Und: „Er sagte mir, dass ich immer fetter würde und er sich mit mir genieren müsse.“

Kein Wunder also, dass nach diesen Kränkungen der Charme Köfers wirkungsvoll gewesen sein dürfte....

Nachbaur: »Appellan alle Beteiligten«
ÖSTERREICH: Sie sprechen selbst vom einem personellen Hickhack im Team Stronach. Was passiert jetzt in Kärnten? Stehen Sie hinter Gerhard Köfer?
Kathrin Nachbaur: Ich appelliere an alle Beteiligten, Privates nicht weiter an die Öffentlichkeit zu tragen. Leider ist das schon passiert. Was Gerhard Köfer betrifft, muss ich schon sagen, dass er gute Sachpolitik gemacht hat.

ÖSTERREICH:
Nach dem Austritt Schallis fällt die Klubförderung weg. Was ist mit dem Kredit, das die Landespartei zahlen muss?
Kathrin Nachbaur: Ich hoffe, dass wir im Landtag nach einem Mehrheitsbeschluss als Interessensgemeinschaft weitermachen können. Wenn allerdings weniger Geld da ist, wird man die Situation neu bewerten und sich anschauen müssen, was realistisch ist.

Politikexperte Thomas Hofer:
»Villacher Fasching kann man absagen«

ÖSTERREICH: Im Team Stronach löst ein Skandal den nächsten ab. Wie viel Beschädigung verträgt es noch?
Thomas Hofer Das ist nicht mehr mit normalen Maßstäben zu messen, der Sex-Skandal ist völlig absurd, man kann den Villacher Fasching ausfallen lassen.

ÖSTERREICH: Parteichefin Nachbaur sagt, sie will Ruhe. Ist diese Aussage klug?
Thomas Hofer Es ist verständlich, aber Krisenmanagement schaut anders aus.

ÖSTERREICH:
Landesrat Köfer verdient mehr als 12.000 Euro. Wie schädlich ist dieser Skandal für die Politik?
Thomas Hofer: Das Image aller Politiker leidet darunter.

 

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