Personalkarussel in Wien
So baut Häupl heute die SP um
19.01.2017Hochspannung bis zur letzten Sekunde herrscht um die Job-Rochaden in der Wiener SPÖ.
Gehen die Grabenkriege in der Wiener SPÖ weiter, wird dies zum Mega-Problem für Kanzler Christian Kern bei etwaigen Neuwahlen. In diesem Bewusstsein tagt heute der Wiener SPÖ-Parteivorstand, um die von Bürgermeister Michael Häupl angekündigten Postenrochaden zu beschließen – und nach Monaten der offenen Grabenkämpfe wieder Frieden zu schließen.
Häupl plant Knalleffekt um »Erbe« Ludwig
Nur der Abgang von Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely ist schon fixiert – ihr sollen heute entweder Flüchtlingskoordinator Peter Hacker, Krankenkassen-Chefin Ingrid Reischl oder die Ärztin Claudia Laschan folgen.
Wohnbaustadtrat Michael Ludwig, den derzeit die „Rebellenbezirke“ in Wien als künftigen Bürgermeister forcieren, könnte vom mächtigen Wohnbau- ins Finanzressort wechseln – falls Renate Brauner tatsächlich ihr Lieblingsressort freiwillig räumen sollte. Bleibt Ludwig Wohnbaustadtrat, gilt Klubchef Andreas Schieder als möglicher Brauner-Nachfolger.
Ludwig-Abschuss bringt Kampf-Parteitag der SPÖ
Scheitern all diese Rochaden, könnte es einen Knalleffekt geben: Ludwig könnte überhaupt aus der Stadtregierung fliegen – ihm könnten Ruth Becher oder Kathrin Gaal folgen.
Das hieße freilich „Krieg“. Denn dann droht eine Kampfkandidatur Ludwigs am Parteitag Ende April direkt gegen Häupl.
Plan B Häupls: Es werden alle Rochaden vertagt
Wohl wissend, wie gefährlich das für Häupl wäre, kursiert seit Donnerstag eine neue Version: Heute wird nur die Wehsely-Nachfolge fixiert, der Rest vertagt.