Das Ibiza-Video ließ auch Straches Geburtstagsparty in den Sofiensälen platzen.
Die Absage kam vor wenigen Tagen: Eigentlich hätte Heinz-Christian Strache am Mittwoch seinen 50. Geburtstag in dem für ihn lange gepflegten Stil feiern sollen – mittels großer Party in den Sofiensälen in Wien mit Hunderten „Freunden“. Das Ibiza-Video – in dem Strache mit einer vermeintlichen russischen Oligarchennichte über Staatsaufträge und seine Orbanisierungspläne geredet hatte – hat Strache nicht nur den Job des Vizekanzlers gekostet und die Koalition gesprengt, sondern auch seine Partypläne ruiniert.
Dinner mit Frau und Tochter statt großer Party
Auch wenn Strache – so blaue Wegbegleiter von ihm – keinerlei Schuldeinsicht habe und „sich als reines Opfer“ sehe, so war ihm offensichtlich doch klar, dass eine große Party angesichts des Politchaos, das sein Verhalten ausgelöst hatte, seine Parteifreunde wohl etwas überfordert hätte. Zudem wäre das Geburtstagsfest zum Runden für ihn als FPÖ-Chef geschmissen worden. Und das ist er bekanntlich nicht mehr.
Stattdessen, verrät seine Frau Philippa, wird er heute nun mit seiner Tochter Heidi – sie hatte gestern Geburtstag – und eben seiner Frau „privat was essen und im Kreise der Familie feiern“. Via Facebook – der Ex-Vizekanzler reklamiert seine einst offizielle Facebook-Seite bekanntlich für sich – lässt ihn die Politik freilich weiter nicht los.
Kryptisches Posting
Auf seiner privaten Seite, die aber öffentlich ist, meldete er sich am Dienstagabend mit einem kryptischen Posting zu Wort. "In Krisenzeiten erkennt man seine wahren Freunde, ehrliche Wegbegleiter und aufrichtige Unterstützer. Jede Krise ist dazu da, aus den Fehlern zu lernen, diese zu bewältigen und damit auch menschlich zu wachsen", so der einstige FP-Chef. Ob er damit die abgesagte Feier anspricht oder die allgemeine Situation nach dem Skandal um das Ibiza-Video lässt Strache offen.
EU-Mandat
Täglich postet der Ex-Oberblaue seine „Meinungen“ zur Politik, attackiert VP-Chef Sebastian Kurz und übt sich in „Verschwörungen aufdecken“. Hinter den Kulissen bastelt Strache freilich auch an seinem Polit-Comeback. Die meisten Freiheitlichen gehen denn auch davon aus, dass er das EU-Mandat – das ihm Vorzugsstimmen ermöglichen – annehmen werde.