Telekom-Prozess zeigt

So frech 
kassierte 
Haiders FPÖ

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Telekom: 600.000 Euro an FP-Werber -Heute sagt ‚Mastermind‘ Rumpold aus. 

Den Kragen hochgestellt, Kaugummi im Mund: Ex-FPÖ-Werber und FPÖ-„Mann fürs Grobe“ Gernot Rumpold spielte am Landesgericht beim Telekom-Prozess den Unschuldigen.

Einfädler Haider rief beim Telekom-Vorstand an
Tatsächlich soll er laut Anklage Drehscheibe einer illegalen FPÖ-Parteien­finanzierung sein. Seine Agentur kassierte 600.000 € für vier Konzepte für die Telekom. „Scheingeschäft“, so Staatsanwalt Herbert Harammer. Eingefädelt hat den Deal der verstorbene FP-Landeshauptmann Jörg Haider, packte der angeklagte Ex-Telekom-Vorstand Rudolf Fischer aus:

  • Anruf Haiders. Im Frühjahr 2004 erhielt er einen Anruf von Haider. „Haider wünschte sich, dass die Telekom Rumpolds Agentur beschäftigt.“
  • Vertrag. Kurz darauf wird der 600.000-Euro-Vertrag unterzeichnet. Fischer: „Die Telekom war in der Krise, was hätte ich tun sollen?
  • Geld ohne Leistung. Mitte Mai wird das Geld in zwei Tranchen bezahlt, obwohl die Leistung aussteht. Die Konzepte werden zwei Tage später per Post geschickt.
  • Schulden erlassen. Auffällig: Anfang Juni erlässt Rumpold der FPÖ 764.000 Euro Schulden. Ein klares Indiz für Parteienfinanzierung, sagt das Gericht. Und:

 „Die Konzepte waren dünn“, gab der mitangeklagte Telekom-Manager Michael G. zu.

Rumpold plädierte auf nicht schuldig, die Telekom-Manager bekannten sich der Untreue schuldig. Allen fünf Angeklagten drohen bis zu 10 Jahre Haft. Für alle gilt die Unschuldsvermutung. Heute folgt die Befragung Rumpolds.

Fischer: »Es war mir wichtig, den Wunsch Jörg Haiders zu erfüllen«
Ex-Telekom-Vorstand Rudolf Fischer über Jörg Haider, Details des 600.000- Euro-Auftrags und den Einfluss der Politik.

Rudolf Fischer über den Erstkontakterstkontakt: „Haider rief mich zum Thema Sponsoring an. Dann sagte er, es wäre ihm ein Anliegen, wenn die Telekom Rumpolds Agentur beschäftigen könnte.“

… über Auftragsvergabe: „Mir war wichtig, dass der Wunsch Haiders erfüllt wird. Was hätte ich denn sonst tun sollen?. Zudem war die Telekom in einer schwierigen Lage.

… über höhe der Zahlung: „Ich habe mich nicht um Zahlungsausgang oder Rechnungslegung gekümmert. 600.000 Euro waren für Marketingaufwendungen nicht viel Geld.“

… über Einfluss der Politik auf Telekom: „Ähnliche Anfragen gab es auch von anderen Parteien. Die Politik hat immer gedacht, die Telekom ist ein Selbstbedienungsladen.“

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