Es kann Grasser & Co. aber in die Zelle bringen.
„Jedes Schrifterl is’ a Gifterl“, lautet ein geflügeltes Wort in Wien. Walter Meischberger, Ex-Politiker aus Tirol, kannte es wohl nicht. Er war bekannt dafür, dass er alles peinlich genau notierte – auch, um sich gegenüber seiner Partei, der FPÖ, abzusichern. Genau das könnte ihn und den gesamten Freundeskreis um Karl-Heinz Grasser jetzt ins Gefängnis bringen.
„Meischis“ Tagebücher sind im Fall Buwog eine Fundgrube für die Korruptionsstaatsanwaltschaft und finden sich immer wieder in der 825 Seiten starken Anklage zitiert. Sie enthalten vieles, das auf Korruption deuten könnte, etwa wenn Verträge „zu finden“ sind. War „erfinden“ gemeint? Sie zeigen, wie „supernervös“ Grasser mit der Zeit wurde, aber auch, dass „Meischi“ Schmäh und ein gewisses Maß an Selbstironie besitzt. Dennoch: Es gilt die Unschuldsvermutung.
Verträge finden
19. 10. 2009: „Verträge sind zu ‚finden‘ und abzustimmen, etc. Plätze, an denen solche Verträge liegen, Zahlen abzuklären.“
Langes Verhör
10. 11. 2009: „Von 9.00–18.30.
Eine Stunde Pause. Wieder ein langer, langer Tag mit dem Herrn Staatsanwalt.“