Erst ein Lungeninfarkt stoppte Josef Prölls politische Karriere.
Josef Pröll (42) wurde der breiten Öffentlichkeit als Landwirtschaftsminister bekannt. Mit 34 Jahren übernahm der damalige Direktor des Bauernbundes 2003 sein erstes Ministeramt. 2008 folgte der Aufstieg zum Vizekanzler und Finanzminister. Er ist der Neffe von Erwin Pröll, des mächtigen Landeshauptmann von Niederösterreich.
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2002: Direktor des Bauernbundes
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Am 28.2.2003 wird Pröll von Bundespräsident Thomas Klestil als Landwirtschaftsminister angelobt
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Josef mit seinem Onkel Erwin Pröll, dem Landeshauptmann Niederösterreichs (2003)
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Pröll im Ministerrat (2004)
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Pröll bei der Budgetrede von Finanzminister Karl-Heinz Grasser (2004)
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Umweltminister Pröll im Nationalrat (2005)
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Pröll bei Koalitionsverhandlungen (2006)
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Bundespräsident Heinz Fischer lobt Josef Pröll als Landwirtschaftsminister an (11.1.07)
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Josef Pröll wird Vizekanzler, Werner Faymann Budeskanzler (2.12.08)
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Vizekanzler Pröll im Ministerrat (2009)
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Finanzminister und Vizekanzler Pröll bei einer Debatte zum Budgetbegleitgesetz (2010)
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Vizekanzler Pröll während einer PK zum ÖVP-Bundesvorstand (2011)
Als Josef Pröll 2003 in das zweite Kabinett Schüssel einzog, war die Überraschung groß. Kabinettchef von seinem Vorgänger Wilhelm Molterer war er und dann noch der Neffe des niederösterreichischen Landeshauptmanns Erwin Pröll. Mehr wusste kaum jemand. Aus dem unbeschriebenen Blatt wurde jedoch vor allem dank einer cleveren Medienpolitik rasch eine Art schwarzer Publikumsliebling.
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Doch Prölls Weg nach oben war nach erstem Anfangsapplaus ein Steiniger. Vor allem Wolfgang Schüssel beobachtete den Empörkömmling mit ständig wachsender Skepsis. Als sich Pröll mit einem Perspektivenprogramm nach der Wahlschlappe 2006 positionieren sollte und wollte, war es der Altkanzler, der gemeinsam mit dem konservativsten Parteiflügel liberale Gehversuche wie die Homo-Partnerschaft zu Fall brachte. Immerhin gelang es Pröll, sich als konstruktiver Regierungskoordinator an der Seite Werner Faymanns weiter zu positionieren.
Die politische Karriere Prölls begann im Bauernbund, wo der gebürtige Stockerauer (14.9.1968) nach seinem Studium an der Universität für Bodenkultur als Wirtschaftsreferent anheuerte. Pröll arbeitete als Assistent der EU-Abgeordneten Agnes Schierhuber, war dann Kabinettschef von Molterer und Direktor des Wiener Bauernbunds, ehe man ihn für höhere Weihen auserkor. Neben der hohen Politik wäre ihm auch der Weg in den Raiffeisen-Konzern offen gestanden, Generalanwalt Christian Konrad sieht Pröll als potenziellen Nachfolger.