Ex-Kanzler Gusenbauer verdient jetzt viel besser, als er es als Kanzler tat.
295.000 Euro verdient ein Bundeskanzler im Jahr – brutto. Darüber kann Alfred Gusenbauer nur müde lächeln: Der seinerzeitige SPÖ-Regierungschef ist als Wirtschafts- und Politberater mehr als rührig – und laut Format auch finanziell überaus erfolgreich. Dem Firmenbuch zufolge weist die „Gusenbauer Projektentwicklungs & Beteiligungs GmbH“ für 2013 einen Bilanzgewinn von 4,797 Millionen Euro aus. Als Jahresgewinn gibt das Unternehmen 731.472,88 Euro an; also deutlich mehr als doppelt so viel, als der aktuelle Kanzler Werner Faymann verdient.
Dazu eine Latte von
Aufsichtsrats-Jobs
Dabei ist das längst nicht Gusenbauers einzige Einkunftsquelle: Der Ex-Politiker ist Vorstand zweier Stiftungen des Bau-Tycoons Hans Peter Haselsteiner sowie der „Wartenfels Privatstiftung“. Daneben sitzt er in fünf Aufsichtsräten – etwa für René Benkos Signa sowie für die Strabag Haselsteiners – da kommen also noch Einkünfte dazu.
ÖSTERREICH erreichte Gusenbauer telefonisch – und der gab sich äußerst zufrieden: Die Firma entwickle sich gut, die Arbeit mache ihm Spaß. Und dass in der Wirtschaft mehr zu verdienen sei als in der Politik, das sei ihm ohnehin bekannt gewesen ...
Ex-Kanzler Gusenbauer: "Ich bin zufrieden"
ÖSTERREICH: 4,7 Mio. Bilanzgewinn – 731.000 € Jahresgewinn. Verdienen sie damit nicht fast 3-mal so viel wie der Kanzler?
Alfred Gusenbauer: Nein, denn das wäre übertrieben. Ich nehme ja nicht den ganzen Gewinn aus der Firma. Aber dass man in der Privatwirtschaft mehr verdienen kann als in der Politik, ist bekannt.
ÖSTERREICH: Sind Sie mit ihrer neuen Tätigkeit eigentlich zufrieden?
Gusenbauer: Ja. Die Firma entwickelt sich gut, Kunden sind zufrieden. Die Arbeit freut mich.
(gü)
