Flüchtlingsdrama

So "sorglos" gehen Schlepper mit Flüchtlingen um

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Schlepper machen schnelles Geld auf Kosten der Flüchtlinge.

Von der Türkei über Griechenland, Mazedonien, Serbien und Ungarn bis Österreich: Durch diese Länder werden Flüchtlinge geschmuggelt und zahlen nach Erkenntnissen heimischer Kriminalisten dafür pro Person 8.000 bis 14.000 Euro für die gesamte Strecke oder 500 bis 1.000 von Ungarn nach Österreich. In jüngster Zeit konstatierte man eine "neue Sorglosigkeit" seitens der Schlepper.

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Umgang hat sich verändert
"Früher wurde darauf geachtet, dass - ich zitiere aus Aussagen festgenommener Schlepper - 'die Ware nicht verdirbt'", sagte Gerald Tatzgern, Leiter der Zentralstelle zur Bekämpfung der Schlepperkriminalität und des Menschenhandels im Bundeskriminalamt (BK), am Donnerstag zur APA. Denn der Schlepper wurden für jeden Menschen bezahlt, den er an eine vereinbarte Stelle gebracht hat. Wenn ein Geschleppter nicht eintraf, gab es kein Geld.

"Das hat sich geändert: Mit den Geschleppten wird sehr sorglos umgegangen", sagte Tatzgern. "Das lässt sich an der Zahl der Menschen erkennen, die pro Fahrt geschleppt werden. Waren es früher zehn oder 15 in einem Kastenwagen, sind es jetzt 30 bis 40, die auch ohne Versorgung mit Wasser oder ausreichend Frischluft transportiert werden. Da wird schnelles Geld auf Kosten der Menschen gemacht. Die Situation hat sich zugespitzt", sagte der Experte aus dem BK.

30-Stunden-Etappen
Die Etappen dauern nach Erkenntnissen der Polizei fallweise bis zu 30 Stunden. Häufig dürfte es so sein, dass in jedem Land entlang der Route ein Stopp gemacht wird, manchmal mit Übernachtung. "Die Schlepper wechseln häufig die Routen und weichen im Fall von Kontrollen auf Nebenstraßen aus. Zum Übernachten gibt es Wohnungen oder Häuser von Kontaktleuten, die damit Geld verdienen. Der Schlepper erhält pro Fahrt ein paar hundert oder auch tausend Euro, wenn er lange unterwegs ist", sagte Tatzgern.

"Meistens handelt es sich um Handlanger, die von der Organisation, für die sie tätig sind, nichts wissen. Sie kennen eine einzige Kontaktperson oder einen Ort, den sie ansteuern müssen", erläuterte der Kriminalist. Der in den vergangenen Monaten angestiegene Flüchtlingsstrom hat offenbar auch Leute auf die Idee gebracht, auf eigene Faust in das Geschäft einzusteigen: Sie holen an Orten, die als Treffpunkte bekannt sind, Flüchtlinge ab und schmuggeln sie weiter.
 
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