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250 € mehr pro Jahr trotz Milliarden-Gewinn

So werden wir bei Strom abgezockt

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Seit 1. Mai zahlen die Stromkunden des Verbunds im Schnitt 250 Euro mehr pro Jahr.

Wasserkraft ist für etwa 95 % der Stromerzeugung im Verbund-Konzern verantwortlich. Und obwohl Wasser um keinen Cent teurer geworden ist, casht der Verbund bei seinen Kunden seit gestern fett ab. Im Schnitt zahlen die Strom-Haushaltskunden 250 Euro mehr pro Jahr. Der ÖSTERREICH-Bericht über diese Abzocke führte am Sonntag zuTausenden Reaktionen. Viele Leser schickten uns ihre Rechnung. Sie zahlen seit 1. Mai rund 50 Prozent mehr als davor, manche sogar noch mehr.

„Ist ein Horror.“ Der 57-jährige Alexander R. aus dem 2. Bezirk zahlt jetzt etwa 289 Euro statt wie bisher 190 Euro im Monat. 52 Prozent Plus: „Das ist ein ab­soluter Horror“, sagt er. Der Arbeitspreis pro Kilowattstunde stieg sogar von acht auf 18 Cent: „Wer soll sich das noch leisten können?“

2 Milliarden Gewinn: Der Verbund casht heuer ab

Nettogewinn. Der Verbund-Konzern rechnet für heuer mit rund zwei Mil­liarden Gewinn. Man dürfe den Strom nicht billiger verkaufen, sonst schädige man die Aktionäre, rechtfertigt Verbund-CEO Michael Strugl die exorbitante Preiserhöhung.

Profiteure. Wer nachschaut, wem der Verbund eigentlich gehört, sieht schnell: 51,5 % hält die Republik Österreich, 30 % Landesgesellschaften wie EVN, Wien Energie & Co.

365 Millionen Dividende bereits für 2021 gezahlt

Finanzminister erhält knapp 186 Millionen Euro. Die Hälfte der 365 Millionen Euro Dividende, die für das Jahr 2021 ausgeschüttet wurden, geht an Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP). 2022 könnten es über eine Milliarde Euro sein.

Dafür zahlen müssen die Kunden: „Unser Zwei-Personen-Haushalt zahlt 100 Euro mehr im Monat“, klagt Angelika Rumpold in ÖSTERREICH. „Der Urlaub ist heuer gestrichen.“ Sie hat ihre Ölheizung vor zwei Jahren auf eine umweltfreundliche Luftwärmepumpe umgestellt. „Dass der Strompreis so in die Höhe geht, hatte ich nicht erwartet.“

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