Entführungsversuche
So wild trieben es die Kasachen
19.08.2009
Wie die Kasachen in Österreich agierten, zeigen Unterlagen an den U-Ausschuss.
Angelpunkt der kasachischen Aktivitäten in Wien ist Ex-Botschafter Rakhat Aliyev. Er gilt in Kasachstan mittlerweile als Staatsfeind Nr. 1. und sollte nach Willen des kasachischen Staatschefs Nursultan Nazarbayev von Österreich an Kasachstan ausgeliefert werden.
Unterlagen
In engem Zusammenhang mit der Entscheidung, Aliyev
nicht auszuliefern, kam es in Wien zu mehreren Straftaten. In Unterlagen an
die Mitglieder des U-Ausschusses – die ÖSTERREICH vorliegen – heißt es in
dem Zusammenhang, die Urheberschaft für diese Straftaten liege beim
„kasachischen Geheimdienst KNB“.
Die Details: Mehrere Entführungsversuche von Kasachen in Wien soll es gegeben haben. Dazu heißt es in den Unterlagen an die Mitglieder des U-Ausschusses in einem Fall: „Alnur Mussayev, früherer Geheimdienstchef Kasachstans, wird von einem bislang unbekannten Mann auf der Straße auf Russisch angesprochen und aufgefordert, zu einem Kombi mit russischem Kennzeichen und geöffneter Hecktüre zu kommen. Gleichzeitig näherten sich ihm 2 kräftige junge Männer und versuchten, ihn zum Kofferraum zu drängen. Durch den zu Hilfe eilenden Chauffeur Mussayevs wurde offenbar verhindert, dass dieser in den Kofferraum verfrachtet wurde...“
SPÖ-Kontakt
Verdächtiger Täter bei dem Entführungsversuch
ist ein gewisser Ildar Achmetsafin, der Kontakte zum Ex-SPÖ-Abgeordneten
Anton Gaal gehabt haben soll. In den Unterlagen heißt es: „Gaal vermittelte
bereits im April 2008 Achmetsafin den Privatermittler Emmerich Hais,
ehemaliger Mitarbeiter des Abwehramtes. Hais wurde mit der Ausforschung der
Wohnadresse von Mussayev beauftragt, und hat somit die Straftat auch
umfassend vorbereitet.“