Wahlziel: 20 Prozent
So will FPÖ gegen Strache bei Wien-Wahl punkten
28.02.2020Mit einer neuen Plakatkampagne wollen sich Dominik Nepp und Co. "Wien zurückholen".
Die Wiener FPÖ hat am Freitag in einem Favoritner Gasthaus ihre neue Plakatkampagne vorgestellt. Thematisch dominiert dabei das blaue Kernthema Migration. Als Ziel gab Wahlkampfleiter Harald Vilimsky 20 Prozent (2015: 30,8 Prozent) und den zweiten Platz an. Das Antreten von Ex-Parteichef Heinz-Christian Strache ist für Landesparteichef Dominik Nepp kein Grund zur Beunruhigung.
"Holen wir unser Wien zurück" steht auf den Plakaten, darunter wird verraten von wem: Jeweils ein Sujet erwähnt "ausländische Abkassierer", "kriminelle Ausländer", sowie "Islamisten und Fanatikern". Laut Vilimsky sind "die autochthonen Wienerinnen und Wiener" durch Zuwanderung "an den Rand gedrängt" worden und liefen Gefahr, in absehbarer Zeit zur Minderheit zu werden. Man habe "bewusst hier in Favoriten dieses Lokal gewählt", erklärte der EU-Parlamentarier, denn sein Heimatbezirk erinnere inzwischen eher an Istanbul oder Marrakesch. Die FPÖ stehe hingegen dafür, "die Herren im eigenen Haus zu bleiben".
Konkret fordert die Partei zum Beispiel die Abschiebung straffällig gewordener Ausländer und die Kopplung der Vergabe von Gemeindewohnungen an die Staatsbürgerschaft. Da Sozialleistungen ein Pull-Faktor in der Migration seien, rechne man damit, dass eine restriktivere Handhabung zur Auswanderung von Nicht-Staatsbürgern führen würde, hieß es.
Auf das Antreten des ehemaligen FPÖ-Chefs Strache für die "Allianz für Österreich" (DAÖ) ging Nepp nur knapp und auch nur auf Nachfrage von Journalisten ein. Es überrasche ihn nicht, das Kapitel sei jedenfalls "abgehakt". Als politischen Hauptgegner identifizierte die FPÖ die rot-grüne Stadtregierung. Insbesondere Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) sei "kraftlos" und "komplett überfordert", so Nepp. Kritik gab es auch an der ÖVP. Vilimsky bezeichnete das Antreten von Finanzminister Gernot Blümel für die Wiener ÖVP als "Mogelpackung", weil dieser ohnehin in der Bundespolitik bleiben würde.