Just vor Beschlagnahme seines Handys waren Pilnacek und Sobotka in Kontakt.
Wien. Wegen der Nähe zum Glückspielkonzern Novomatic und seiner Vorsitzführung im Ibiza-U-Ausschuss ist Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka ohnehin im Visier aller Parteien (außer seiner ÖVP).
Nun, das wird sich nicht ändern, im Gegenteil: ÖSTERREICH liegen Screenshots der beschlagnahmten Samsung-Handys des einst so mächtigen Justizsektionschefs Christian Pilnacek vor.
UNMITTELBAR vor der Beschlagnahme hatte die „graue Eminenz“ der Justiz engen Kontakt mit Sobotka. Keine gute Optik, sprach doch ein Zeuge (Pilnacek) mit dem Chef des Kontrollausschusses. Pilnacek musste ja im Juli 2020 selbst vor dem U-Ausschuss aussagen.
Das Handy-Protokoll von Pilnacek:
Dringende Anrufe
Insgesamt 12 Mal scheint Sobotka in den vier Tagen vor der Handy-Beschlagnahme in Pilnaceks „Signal“-Account auf: 4 Anrufe waren vergebens, je 4 Mal ruft Pilnacek Sobotka an bzw. umgekehrt, einmal sogar spätabends. Es muss sich also um etwas Dringendes gehandelt haben.
Letzter Anruf wenige Tage vor Handybeschlagnahme
Der letzte Anruf war am Dienstag, den 23. Februar – am Donnerstag, den 25. wurden die Ermittlungen gegen Pilnacek wegen des Verdachts der Verletzung des Amtsgeheimnisses dann bekannt und sein Handy beschlagnahmt. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Sobotka gibt sich zugeknöpft: Die Gespräche seien vertraulich, er tausche sich regelmäßig mit Spitzenbeamten aus. G. Schröder