2022 gab der NR-Präsident rund eine Viertel Million Steuergeld für Reisen aus.
Wien. Meist zu Repräsentationszwecken, reist ÖVP-Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka gerne ins Ausland. Ganze 21 Mal jettete er im vergangenen Jahr durch die Weltgeschichte – nach Indien, Kanada oder Südkorea, ÖSTERREICH berichtete. So auch zum Wochenbeginn, wo er seine deutschsprachigen Amtskollegen in Brüssel traf.
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63.000 Euro für Hotels und Transporte
Zeche. Die horrenden Kosten alleine für die Flüge – rund 154.000 Euro - musste der ÖVP-Mann wegen einer SPÖ-Anfrage bereits offenlegen, zu den Hotel- und Transportkosten schwieg er aber weiter eisern. SPÖ-Mandatarin Karin Greiner blieb aber hart, nach mehreren Anläufen enthüllt nun eine neue Anfrage die endgültige Reise-Zeche: Nächtigungskosten und Transporte für seine Mitarbeiter und ihn schlagen nochmal mit rund 63.000 Euro zu Buche.
Viertel Million an Gesamtkosten, Privatjet aus „Zeitgründen“
Viertel Million. Rechnet man die rund 37.500 Euro hinzu, mit denen der ÖVP-Mann ausgewählten Medien-Vertretern die Begleitung seiner Reisen spendierte, stehen somit unterm Strich rund 254.000 Euro an Gesamtkosten für seine Trips im vergangenen Jahr.
Zeiteffizienz. Zu viel, findet Greiner. In ihrer Anfrage wollte sie vom NR-Präsident unter anderem auch wissen, wieso er im vergangenen Jahr Privatjetflüge von insgesamt 71.600 Euro in Anspruch nahm. So nutzte er einen solchen „Bedarfsflieger“ für einen Trip nach Prag, Kostenpunkt: 5.100 Euro, anstatt mit seinem Dienstwagen oder per Linienflug zu reisen. „Aus Zeiteffizienzgründen wurde das Flugzeug benutzt“, so die Antwort des ÖVP-Mannes.
Kritik. Greiner bemängelt Sparsamkeit und Transparenz bei seinen Trips: „Präsident Sobotka hat in den vergangenen Monaten überdurchschnittlich viele Auslandsreisen absolviert. Über die umfassenden Kosten hat er nur zögerlich und nur aufgrund mehrerer parlamentarischer Anfragen informiert. Die diversen Reisen werden mit Steuergeld bezahlt, umso wichtiger ist es, dass Sparsamkeit und Transparenz im Fokus stehen."