"Berühmtester Solarienbesucher" Österreichs: "Solarien sind gesund."
22.40 Uhr – im Parlament geht nächtens die künstliche Sonne auf. Der Nationalrat beschließt Mittwochabend das Solariumsverbot für Jugendliche – und Österreichs bekanntester Sonnenbankjünger hält eine Rede, über die ganz Österreich lacht. Ö3 spielte die Wortmeldung am Donnerstag dann im Stundentakt. Nicht ohne zu betonen: Das sind nicht die Comedy Hirten. Das ist echt.
BZÖ-General Stefan Petzner begründete launig, warum seine Partei für das Solariumsverbot ist – obwohl er, wie er tags darauf zugibt, „regelmäßig“ ins Sonnenstudio geht. Auch andere Politiker – Petzner nannte Rudolf Hundstorfer und Josef Cap – hätten einen Solariumsbesuch nötig. Denn: „Jeder muss sich in seiner eigenen Haut wohlfühlen.“
Ein Schuss Selbstironie
„Ich wollte auf humoristische und
selbstironische Art Leben in die Sitzung bringen. Wir saßen schon 14 Stunden
da – und viele haben schon auf eine Rede von mir zu dem Thema gewartet“,
begründet Petzner tags darauf gegenüber ÖSTERREICH seine Einlage.
Happy Hour im Solarium
Tatsächlich gilt das BZÖ als
„Solarium-Fraktion“, angesichts der Bräune von Petzner, Westenthaler, Strutz
& Co. naheliegend. Als die Orangen vor zwei Wochen geschlossen den
Sitzungssaal verließen, wurde in den anderen Fraktionen geätzt: „Ist jetzt
Happy Hour in der Sonnenbank?“
Dabei hat die Debatte einen ernsten Hintergrund, das gibt auch Petzner zu: Immer mehr Jugendliche tanken Bräune in Solarien – und gefährden ihre Gesundheit. Deswegen sei auch das BZÖ für das Verbot für Jugendliche. Allerdings: Petzner hätte gern als Limit 16 Jahre: „Wir wollen ja keine Verbotsunkultur. Es gibt auch so etwas wie Selbstverantwortung.“
Verbot ab 18 Jahren
Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner
geht aber weiter: Er wird in drei Monaten ein Solariumsverbot für alle unter
18 erlassen. Für tausende braun gebrannte „Krocha“ erlischt dann die
künstliche Sonne