900 Diplomatenpässe lässt Außenminister Michael Spindelegger (ÖVP) derzeit einziehen, wie ÖSTERREICH berichtete. Mit einem Pass für Normalsterbliche müssen sich die meisten aber nicht abfinden: Sie können einen Sonderpass einfach gegen einen anderen eintauschen.
Denn die meisten Politiker, die ihren Diplomatenpass verlieren, bekommen stattdessen den blauen Dienstpass. Der Vorteil: „Wenn man in seiner Funktion reist, benötigt man kein Visum“, heißt es aus dem zuständigen Innenministerium. Insgesamt sind bereits 7.853 Dienstpässe im Umlauf.
Kein Wunder, dass Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) schon im Frühjahr seinen roten Sonderpass bereitwillig hergegeben hat. Kärntens Landeshauptmann Gerhard Dörfler (FPK) sagt zu ÖSTERREICH: „Sobald ich meinen neuen Dienstpass habe, retourniere ich den Diplomatenpass.“ Und auch Salzburgs Gabi Burgstaller (SPÖ) kann nun ihren Diplomatenpass eintauschen.
Anspruch haben neben den Landeshauptleuten auch Nationalrats-, Bundesrats-, Landtagsmandatare und Landesräte sowie Beamte und Privatpersonen, die im öffentlichen Auftrag reisen. Scheidet man aus dem Amt, verliert man den blauen Pass. Ex-Politiker, wie Karl-Heinz Grasser, bekommen keinen Sonderpass mehr.