In den nächsten Tagen fällt die Entscheidung über den Ort des Song Contests 2015.
Tanz auf dem Vulkan für ORF-General Alexander Wrabetz – der Kampf um den Austragungsort des Songcontests 2105 wird zum mutiert zum Politthriller. Bis sSpätestens 14. August muss die Mega-Show organisatorisch unter Dach und Fach sein. SPÖ und Grüne wollen Wien. Die ÖVP präferiert die Landeshauptstädte Graz und Innsbruck.
Er muss entscheidet.
- Klar ist: Die Vergabe ist ein Millionenpoker. Den ORF kostet der Event 25 Millionen Euro und die Städte gaben teils großzügige Angebote ab: Wiens SP-Bürgermeister Häupl und die Grünen würden die Stadthalle gratis zur Verfügung stellen. Hinter den Kulissen sollen bei der Wiener SPÖ die Nerven aber blank liegen – denn wie es aussieht, müsste Häupl müsste sein Angebot nachbessern.
- Graz gilt derzeit als Außenseiter – bietet aber eine topmoderne Stadthalle. Um am Ende die Nase vorn zu haben, setzt VP-Bürgermeister Siegfried Nagl auch auf eine volle Brieftasche – „Geld spielt keine Rolle“.
- Schauplatz 3 im Song-Contest-Krimi: Innsbruck. Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer hat am Mittwoch ein 50 Seiten dickes „Sorglos-Paket“ an Wrabetz geschickt: „Immerhin mit der Erfahrung einer Olympia-Stadt im Talon“, sagt sie zu ÖSTERREICH. ORF-Finanzchef Richard Grasl soll zudem VP-Landeshauptmann Platter unterstützen. Innsbruck hat dem ORF angeboten, alle Ausgaben mit Ausnahme der direkten Produktionskosten zu übernehmen.
Wrabetz ist damit in der Zwickmühle. Bekommt Wien nicht den Zuschlag, ist ihm die SPÖ böse. Wird es Wien, nimmt ihn die ÖVP im Stiftungsrat unter Beschuss, weil er nicht das preiswerteste Angebot gewählt hat.
EBU will in Stadthalle
Offiziell gibt es drei Bewerber: Doch die Europäische Rundfunkunion bevorzugt Wien. Nicht nur der ORF will eigentlich in Wien sein, um nicht seine ganze Technik durch halb Österreich zu verfrachten. Auch die EBU – die Europäische Rundfunkunion – will Wien. Dafür gibt es auch eine Menge gute Argumente: Die Bekanntheit sowie das Image sprechen für die Bundeshauptstadt. Auch die Wiener Stadthalle wird bevorzugt, weil man den Künstlerbereich („Green Room“) wieder direkt im Publikum haben könnte – was wie in Kopenhagen ein spektakuläres TV-Erlebnis bringt. Und letztlich punktet auch die Hallenkapazität jenseits der 12.000-Fans-Marke.