Hofburg-Wahl

SORA sieht VfGH-Entscheidung gelassen

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Hofinger: Hochrechnung seien "relativ rasch" nach 17.00 Uhr möglich.

Beim SORA-Institut sieht man die Entscheidung des Verfassungsgerichtshofs bezüglich Weitergabe von Resultaten "gelassen". Allerdings fände es Christoph Hofinger "gut, wenn alle Hochrechner um 16.30 Daten bekommen. Das beeinflusst die Wahl nicht", dafür wäre die erste Hochrechnung präziser, was letztlich auch wichtig sei für das Vertrauen in die Demokratie, sagte er im APA-Gespräch.

"Relativ rasch" erste Hochrechnung

"Wenn das Innenministerium das streng umsetzt, wird es um 17.00 Uhr keine Hochrechnungen mehr geben können", meint Hofinger zur Vorgabe des Verfassungsgerichtshofs, keine Ergebnisse vor Wahlschluss herauszugeben. Für SORA, das für die ORF-Hochrechnungen verantwortlich zeichnet, kein Problem - "dann rechnen wir halt um fünf." Man verfüge über ausreichend Know-how und Modelle, dann "relativ rasch" die erste Hochrechnung vorzulegen.

Allerdings: Je gründlicher - also länger - man die vorliegenden Zahlen analysieren könne, desto präziser falle die Hochrechnung aus. SORA habe "sehr hohe Genauigkeitserwartungen aufgebaut und erfüllt", und die Zuschauer bzw. Wähler rechneten damit. Zudem würden bei einem so knappen Zeitrahmen unterschiedliche Hochrechnungen deutlicher divergieren.

"Puzzlestein des Vertrauens"

"Die genauen Hochrechnungen sind halt auch ein Puzzlestein des Vertrauens", argumentiert Hofinger. Daher plädiert er dafür, "einen Weg zu finden, dass die österreichische Öffentlichkeit um 17.00 Uhr eine Hochrechnung hat von Hochrechnern, die schon ein bisschen Zeit hatten." Hofinger verweist aber auch auf den Nutzen von Ergebnissen und Hochrechnungen vor Wahlschluss für Medien. Je länger die Redaktionen Zeit hätten, sich auf den Wahlausgang einzustellen, desto besser sei das für die Qualität der Berichterstattung.

Und schließlich fragt sich Hofinger auch noch: "Werden manche Druck auf Wahlbeisitzer machen?" Denn denen sei es gestattet, "nach der Zählung anzurufen, wen sie wollen".

Exit Polls wohl keine Alternative

Exit Polls hält Hofinger für keine wahrscheinliche Alternative. "Eine Exit-Poll, die die Genauigkeitserwartungen erfüllt, kostet eine Viertelmillion Euro" und wäre ein "Riesenprojekt, bei dem um die 20.000 Leute vor Wahllokalen befragt werden müssten". Diesen "enormen Aufwand" werde sich in Österreich aber niemand antun. Denn immerhin lägen hierzulande mit 17.00 Uhr viel mehr Ergebnisse vor als in Ländern mit einheitlichem Wahlschluss wie etwa Deutschland.

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