In der Debatte um die Gesundheitsreform klagt die Pharmig, dass überall gespart werde außer bei den Verwaltungskosten der Sozialversicherungen.
Der Verband der pharmazeutischen Industrie ortet einen "Skandal" im Zuge der Gesundheitsreform. Die vorgeschlagene Kassenreform spare vor allem bei Patienten, Ärzten und Medikamenten. Die Verwaltungskosten der Krankenversicherungen dagegen würden ausgeklammert, kritisiert die Pharmig.
Verwaltungskosten stiegen um 10%
Die Pharmig beklagt, dass die
Krankenversicherungen ständig von steigenden Arzt- und Medikamentenkosten
reden würden. Aber über ihre wachsenden Verwaltungskosten werde der Mantel
des Schweigens gebreitet. Laut Pharmig-Generalsekretär Jan Oliver Huber
haben sich die Verwaltungskosten der Krankenkassen 2007 mit rund 381
Millionen Euro niedergeschlagen. Das ist eine Steigerung von über zehn
Prozent.
Zuviel Personal im System
Für Huber sind in den
Gebietskrankenkassen und dem Hauptverband zu viele Mitarbeiter beschäftigt.
"In Summe leisten sich alle Sozialversicherungsträger zusammen rund 27.303
Beschäftigte, dazu 243 Funktionäre und Angestellte im leitenden Dienst.
Zusammen verursachen sie nach den Rechnungshofdaten von 2006 rund 1,1
Milliarden Euro Gehaltskosten."
Kassen sollen selber sparen
Huber findet daher, dass die
Sozialversicherungsträger im Zuge der Gesundheitsreform vor der eigenen Tür
kehren sollten und von sich aus bei den eigenen Strukturen
Einsparungspotenziale zu finden.