Kärnten
SP liegt vorne, aber LH Dörfler kämpft
03.03.2013
Alle gegen Dörfler: FPK-Landes-Chef Gerhard Dörfler kämpft ums Überleben.
Ist Kärnten wirklich anders? Oder stimmen diesmal die Umfragen, die die SPÖ von Herausforderer Peter Kaiser angesichts der Korruptions-Skandale vorne sahen und der FPK, die 2009 bei knapp 45 % lag, einen veritablen Absturz voraussagten? Die FPK-Wahlparty wurde jedenfalls schon einmal abgesagt.
Selten war eine Wahl so spannend: Wenn heute um 16 Uhr die Hochrechnungen über die TV-Bildschirme flimmern, gibt es auf jeden Fall ein Polit-Beben: Schafft es Kaiser auf Platz 1, könnte die SPÖ erstmals in der 2. Republik fünf Landeshauptleute stellen.
Doch auch wenn die FPK vorne bleibt, werden die Karten durch die 440.000 Wahlberechtigten neu gemischt: Fünf Parteien haben einen Pakt gegen die Wiederwahl Dörflers geschmiedet. Hält der bis nach der Wahl, wird Peter Kaiser auf jeden Fall neuer Landes-Chef.
Die Frage ist: Wem stiehlt Stronach die Stimmen?
Samstag wurde noch einmal alles in die Schlacht geworfen. Bei der FPK-Schluss-Veranstaltung in Klagenfurt trat FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache auf. Danach schwärmten alle in Discos und Lokale aus. Entscheidend wird sein: Wem nimmt das Team Stronach mit Ex-SPÖ-Bürgermeister Gerhard Köfer, die Stimmen weg: Knabbert er bei der FPK – dann ist Dörfler chancenlos.
Dörfler: "Wir liegen am Abend vorn"
ÖSTERREICH: Wie lief der Wahlkampf für Sie?
Gerhard Dörfler: Gut, ich hätte gern, dass er zwei Wochen länger dauert.
ÖSTERREICH: Weil Sie dann den Umfrage-Rückstand auf die SPÖ aufgeholt hätten?
Dörfler: Nein, weil ich gern bei den Wählern bin. Ich rechne damit, dass wir am Sonntagabend wieder vor der SPÖ liegen.
ÖSTERREICH: Umfragen schauen anders aus.
Dörfler: Ich gewinne keine Umfragen, sondern Wahlen.
ÖSTERREICH: Alle anderen Parteien wollen Sie keinesfalls zum Landeshauptmann wählen.
Dörfler: Die üblichen Ansagen vor der Wahl.
ÖSTERREICH: Sie nehmen das nicht ernst?
Dörfler: Ich sage nur: Hier spielen manche mit Muskeln, die sie noch gar nicht haben.
ÖSTERREICH: Aber nicht mal Gerhard Köfer vom Team Stronach will Sie.
Dörfler: Hier spricht doch nur die Brieftaube des Herrn Stronach.
ÖSTERREICH: Und wenn die SPÖ vorn liegt, dann wählen Sie Peter Kaiser?
Dörfler: Ja, dabei bleibt es: Dem Ersten gehört die Goldmedaille