Skandal um Facebook-Posting

SP-Politiker beschimpft Kurz als 'Nobelhure'

15.02.2019

Für ÖVP-Generalsekretär Karl Nehammer ist das Posting „der absolute Tiefpunkt“.

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© Getty Images / Askin Kiyagan
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Für Aufregung und heftige Kritik sorgte am Donnerstag ein Posting des Kärntner SPÖ-Politikers Hannes Köberl. Der Gewerkschaftsfunktionär schrieb auf seiner Facebook-Seite: „Kurz ist die Nobelhure der Neonazi“(!). Er bezog sich ­dabei auf den ausgetretenen ÖVP-Politiker Arno Gasteiger, der kritisiert hatte, dass Kurz „aus reinem Opportunismus Stimmung ­gegen Flüchtlinge“ mache und die Sicherheitsdienste „der äußeren Rechten ausgeliefert“ habe.

ÖVP: "Nazivergleiche der SPÖ sind inakzeptabel"

Die Reaktion auf das Posting war heftig. Für ÖVP-Generalsekretär Karl Nehammer sind die „Nazivergleiche der SPÖ inakzeptabel. Jetzt ist mit dem ­Nobelhuren-Sager allerdings der absolute Tiefpunkt erreicht. Ich frage mich, wann Parteichefin Rendi-Wagner endlich aus ihrem Tiefschlaf erwacht und bei solchen Skandalen durchgreift.“ Er erinnert an Luca Kaiser, Sohn des Kärntner Landeshauptmanns, und dessen „Nazivergleich“.

Landeschef Peter Kaiser reagiert ebenfalls scharf auf das Posting von Köberl. „Die darin getätigten Aussagen über den höchsten Vertreter der österreichischen Bundesregierung sind nicht nur unwürdig, sondern auch auf das Schärfste zu verurteilen“, so Kaiser. Er distanziert sich sich von „sprachlichen Verrohungen im Netz“ forderte eine sofortige Entschuldigung Köberls.

© Facebook

Köberl: "Posting entstand aus einer Emotion heraus"

ÖSTERREICH erreichte Köberl wenige Stunden, nachdem er das Posting abgesetzt hatte. Da war er bereits merklich zerknirscht. „Das Ganze tut mir furchtbar leid“, so Köberl. „Das ­Posting ist aus einer Emo­tion heraus entstanden, die nichts mit der Politik zu 
tun hat. Ich habe es sofort gelöscht und entschuldige mich dafür öffentlich.“

Wenig später postete Köberl die Entschuldigung auch auf seiner Facebook-Seite.(knd)

 

Nach Drohung: FP-Politikerin als EU-Kandidatin

Die FPÖ Niederösterreich macht Vesna Schuster, 
die von einem AK-Rat wüst ­beschimpft worden war, zu ­ihrer EU-Spitzenkandidatin. Das beschloss der Parteivorstand am Freitag einstimmig. Die Landtagsabgeordnete mit serbischen Wurzeln war von AK-Rat Samir Kesetovic, Spitzenkandidat der Grünen Gewerkschafter in NÖ und gebürtiger Bosnier, in einer SMS als „chauvinistisches Drecksstück“ und „dumme Kuh“ beschimpft worden. Der Verfassungsschutz prüft eine ­Anzeige. Die AK ging auf Distanz, wie auch die Grünen, sie unterstützen eine andere Liste. Der Name „Grüne Gewerkschafter“ sei nicht geschützt.

© Facebook; FPÖ

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