VP-Chef Spindelegger hat Finanzministerin Fekter im Koalitionspoker kaltgestellt.
Noch vor einem Jahr machte ÖVP-Chef Michael Spindelegger Maria Fekter ein Liebesgeständnis: „Du hast eine unglaublich stürmische Art. Ich liebe das.“ Damit dürfte es endgültig vorbei sein: Fekter wird abgesägt. Ursprünglich als Regierungskoordinatorin eingesetzt, übernimmt ausgerechnet in den Koalitionsverhandlungen Staatssekretär Reinhold Lopatka den Job.
Fekter nicht federführend in den Verhandlungen
Am Montag der nächste Schlag für Fekter: Auch bei den Koalitionsverhandlungen hat sie keine tragende Rolle. In der Arbeitsgruppe Finanzen übernimmt ihr OÖ‑Landsmann Landeshauptmann Josef Pühringer das Ruder. Das Signal ist klar. Fekter braucht nicht zu glauben, Finanzministerin zu bleiben – auch wenn Spindelegger kalmiert: „Daraus kann man nichts ableiten.“ Auch Pühringer erklärt: „Es verhandeln Leute, die vom Thema was verstehen, aber nicht Ministerien besetzen.“
Die frühere Innenministerin war in der Partei schon länger umstritten. Erst vergangenes Jahr war durchgesickert, dass Spindelegger ein Auge auf das Finanzministerium geworfen hat. Fekter war als Klubchefin im Gespräch, doch aus der Rochade wurde nichts.
Spindi fällt Fekter auch beim Budget in den Rücken
Mit ihrer Warnung vor „amerikanischen Verhältnissen“ beim Budget hat sich Fekter offenbar endgültig ins Aus gespielt. Spindelegger fiel ihr mit seiner Absage an ein Budgetprovisorium in den Rücken: Ein solches hält er nicht für notwendig, er will lieber „rasch darüber verhandeln“.
Die Iron Lady als Zweite
Nationalratspräsidentin
Die Oberösterreicherin wird zurzeit als Zweite Nationalratspräsidentin gehandelt. Sie möchte zwar Ministerin bleiben, hat sich aber bereits erkundigt, ob sie interimistisch beides sein könnte, bis die neue Regierung steht. Denn schon ab dem 29. Oktober wird der Sessel von Fritz Neugebauer frei.
Kathrin Liener