„Anonymous Austria“ stellten die Nummern aller FPÖ-Granden online.
Die FPÖ könnte bald volksnäher sein, als ihr lieb ist. Denn: Alle Handynummern stehen seit gestern im Internet. Von HC Strache bis Kärnten-Landeschef Gerhard Dörfler, von Generalsekretär Harald Vilimsky bis Ex-Präsidentschaftskandidatin Barbara Rosenkranz.
Hacker von „Anonymous Austria“ stellten die Handy-Nummern Samstag online, jeder kann sie sehen, Und: Über Facebook und Co. verbreiteten sich die (Geheim-)Nummern in Windeseile.
Telefonterror
Damit aber nicht genug. Die frechen Internet-Hacker (sie legten auch schon die SPÖ-Webseite lahm) machen sich über die Strache & Co. auch noch lustig. Vor allem, weil die FPÖ erst unlängst stolz erwähnt hatte, wie gut und sicher ihre Online-Systeme seien. Der süffisante Kommentar von „Anonymous“ dazu: „HA-HA-HA. Es tut uns an dieser Stelle leid, die Ewiggestrigen der FPÖ enttäuschen zu müssen, und geben etwas Nachhilfe im Umgang mit den persönlichen Daten Dritter.“
Die FPÖ dementierte gestern eine echte Hacker-Aktion, sondern brachte ein gestohlenes Mobiltelefon als Quelle für die Handynummern ins Spiel. Generalsekretär Herbert Kickl, dessen Nummer jetzt auch für alle zugänglich ist: „Unsere Webseite wurde definitiv auch diesmal nicht gehackt.“
Anonymous hingegen bleibt dabei: „Wir wünschen den Administratoren von www.fpoe.at viel Spaß beim Auffinden der platzierten Backdoors.“ Soll heißen: Man hat also sogar weitere Fallen auf der Internet-Seite versteckt.
Morddrohung
Die Polit-Hacker fordern nun zum Telefonterror auf. „Wir empfehlen Telefonstreiche zu ungünstigen Zeiten – Nationalratssitzungen“, steht auf der Internet-Seite.
FP-Generalsekretär Kickl findet das Ganze indes weniger spaßig, im Gegenteil: Es seien seit dem Handy-Striptease sogar schon Morddrohungen gegen FPÖ-Politiker eingegangen. Die FPÖ hat schon Anzeige erstattet.