NR-Wahl
SPÖ Burgenland sieht ihre Wahlziele erreicht
28.09.2008
Trotz eines schlechten Wahlergebnisses zeigt sich die SPÖ-Burgenland mit dem Wahlsonntag zufrieden.
"Das ist ein Tief, das niemand von uns gut- und schönreden möchte", so der burgenländische SPÖ-Landesgeschäftsführer Georg Pehm am Sonntag in Eisenstadt. Dennoch sei es der SPÖ gelungen, in den vergangenen Wochen "viel an Terrain aufzuholen". Die SPÖ Burgenland habe alle ihre drei gesetzten Wahlziele - über 40 Prozent der Stimmen, bestes Länderergebnis und bundesweit Erster zu werden - erreicht. Aber: "Mit diesem Ergebnis kann niemand zufrieden sein", erklärte Prem.
"Beide Großparteien haben verloren. Die, die mehr blockiert hat, ist abgestraft worden." Pehm forderte als Konsequenz einen "neuen Stil" in der Politik: "So etwas darf es nicht mehr geben." Er geht auch davon aus, dass es in der ÖVP personelle Konsequenzen geben werde: "Ich bin zuversichtlich, dass jetzt Leute an die Spitze kommen, die ein anderes Politikverständnis haben."
ÖVP spricht von "schallender Ohrfeige"
"Das ist
eine Schlappe, die nicht zu beschönigen ist. Eine schallende Ohrfeige für
die Große Koalition", meinte der ÖVP-Landesgeschäftsführer Christian
Sagartz. Die ÖVP Burgenland sei eine der Länderorganisationen mit den
geringsten Verlusten, stellte Sagartz fest. Heute im Nachhinein über das
Ausrufen der Neuwahl zu urteilen sei einfach. Zum damaligen Zeitpunkt sei
die Ankündigung von Bundesparteichef Wilhelm Molterer aber "nachvollziehbar
und unterstützenswert" gewesen, so der Landesgeschäftsführer. Über
Konsequenzen werde morgen in den Gremien zu entscheiden sein.
FPÖ in Jubelstimmung
FPÖ-Landesparteiobmann Johann Tschürtz
zeigte sich über das burgenländische Ergebnis (16,38 Prozent) erfreut. Auf
die Frage, ob er in den Nationalrat wechseln werde, meinte er gegenüber dem
ORF: "Im Burgenland liegt noch viel Arbeit vor uns. Ich möchte im Burgenland
Soziallandesrat werden und bei der Landtagswahl 2010 kandidieren, darauf
freue ich mich."
"Nicht erwartet" haben die Grünen ihr Wahlergebnis (5,40 Prozent). Landessprecher Josko Vlasich hoffte, mit Hilfe der Wahlkarten noch ein Mandat dazuzugewinnen, um die 21 Sitze im Parlament zu halten. Alexander Van der Bellen sei "selbstverständlich" der richtige Spitzenkandidat gewesen. Ein Mitregieren mit dem Partner FPÖ hingegen sei "unvorstellbar", so Vlasich.
"Sehr zufrieden" mit den Hochrechnungen hingegen zeigte sich der BZÖ-Landesparteiobmann Jörg Steiner. Das Wahlziel, die Stimmen zu verdoppeln, sei mehr als erreicht worden, so Steiner. Bezugnehmend auf die Landtagswahl 2010 sei "sicher" mit dem Bündnis zu rechnen, zeigte er sich am Wahlabend optimistisch.