Langenzersdorf. "Ein großes Bravo" richtete die SPÖ-Ortsgruppe Langenzersdorf an ihre Genossen der SPÖ Graz nach deren Gabalier-Lieder-Verbot am 1.-Mai-Fest in der steirischen Landeshauptstadt. Die Langenzersdorfer SP finde es gut, dass "die Musik dieses rechten Künstlers untersagt" wurde, schrieben sie bereits Anfang Mai auf Facebook, wobei sie schon ein Hausverbot für den Künstler aussprachen. Am Donnerstag legten sie dann noch einmal nach. Sie fordern ein "Hausverbot für Gabalier in Langenzersdorf".
"Gabalier entblödet sich nicht, es als "Faschismus" zu bezeichnen, wenn seine grottenschlechte Musik nicht auf SPÖ Veranstaltungen gespielt wird. Er scheint ein unbegabter Verharmloser zu sein und bestätigt damit unsere Ablehnung", schreiben sie dazu.
Streit um Gabalier-Verbot bei SPÖ-Fest
Die Grazer SPÖ-Kundgebung vom 1. Mai hat noch Tage danach ein künstlerisches Nachspiel: Die Sozialdemokraten wollten nicht, dass die gebuchte Band, die am Hauptplatz bei der Kundgebung aufspielte, Lieder von Andreas Gabalier covert. Als sie es doch taten, distanzierte sich die SPÖ auf der Bühne vom "Volks-Rock'n'Roller". Gabalier selbst nannte das am Sonntag in einer Videobotschaft einen "Skandal".
Der bekannte Musiker empfinde den Vorfall nicht nur als traurig, sondern das sei "Faschismus in reinster Form", kritisierte er. Um den tatsächlichen Hergang des Auftritts am 1. Mai gibt es eine "Patt-Situation", bestätigte SPÖ-Regionalgeschäftsführer Patrick Trabi Sonntagabend auf APA-Nachfrage. Er sagte, dass es bereits im Jahr davor parteiinterne Diskussionen um Lieder von Gabalier bei der Kundgebung gegeben habe. Heuer habe man sich entschieden, die gebuchte Band schon vor dem Auftritt zu informieren, dass man manche Lieder nicht bei der Kundgebung hören möchte. Die Musiker dagegen behaupten laut Trabi, dass es diese Information nicht gab.
So kam es, dass ein Lied von Gabalier gespielt wurde. Eine Frau aus den Reihen der SPÖ ging danach auf die Bühne und habe laut Trabi um Applaus für die Band gebeten, danach aber darauf hingewiesen, dass man Lieder des "Volks-Rock'n'Rollers" nicht möchte. Grund dafür sei etwa dessen Frauenbild, das die SPÖ nicht gutheiße.
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